Die Drama-Serie "Sex/Life" ist seit wenigen Tagen bei Netflix und zieht bereits eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich. Zumindest mitverantwortlich dafür ist sicherlich der hohe Erotik-Faktor, gipfelnd in einer pikanten Dusch-Szene. Vergleiche zu bisherigen Netflix-Hits wie "365 Days" liegen jedenfalls nicht fern.
Genau das ist aus Sicht mancher Fans allerdings auch ein Problem: Der Streaming-Anbieter setzt plump auf Sex, während ein gut ausgearbeitetes Drehbuch in den Hintergrund rückt – so zumindest lautet ein Vorwurf auf "Reddit".
Nach der ersten Staffel von "Sex/Life" wird vielerorts diskutiert, ob in der besagten Dusch-Szene der echte Penis von Hauptdarsteller Adam Demos zu sehen war, während die eigentliche Liebes- beziehungsweise Sexgeschichte viel Kritik einstecken muss. "So viele ausgelutschte Tropen in diesem Müll", wettert beispielsweise ein User. Der Nutzer mit dem passenden Namen "indigenous__nudity" bringt das Problem schließlich auf den Punkt und schreibt:
Der erste Satz dürfte insbesondere auf die 2019 abgeschlossene HBO-Serie "Game of Thrones" anspielen, die im Verlauf von acht Staffeln immer wieder mit freizügigen Momenten Schlagzeilen machte, häufig in Verbindung mit Gewalt.
"Raylan__Givens" erkennt bei "Reddit" ebenfalls eine Masche des Streaming-Anbieters und ärgert sich: "Sachen wie '365 Days' und 'Dunkle Leidenschafft' sind auf Platz eins ihrer Rangliste geschossen. Sie versuchen wahrscheinlich wieder, diese rallige Zielgruppe anzusprechen. Es würde mich nicht wundern, wenn das ein Hit wird, obwohl das Skript Müll ist." Eine offenbar zynisch gemeinte Antwort darauf lautet wiederum: "Das hier wird definitiv eine zweite Staffel bekommen."
Ein weiterer Kritikpunkt ist im Übrigen das Schauspiel der Stars, das von manchen Zuschauern als zu "soapig" empfunden wird. Den einen oder anderen können anscheinend aber nicht einmal die Erotik-Szenen bei der Stange halten. "Das war so schlimm, auch die Sex-Szenen waren es nicht wert. Habe die erste Episode nicht geschafft", lautet etwa das bittere Fazit von "Pointels21".
Nichtsdestotrotz scheint die mutmaßliche Netflix-Strategie aufzugehen: Unter anderem in Deutschland hat es "Sex/Life" in die Top-10 des Streaming-Diensts geschafft, momentan (Stand: 5. Juli) steht das Drama auf Platz zwei im Bereich Serie. Eine weitere Staffel ist demnach alles andere als unwahrscheinlich und könnte schon bald offiziell in Auftrag gegeben werden. Das (vielleicht nur vorläufige) Ende lässt ohnehin einige Fragen offen.
Showrunnerin Stacy Rukeyser gab im Interview mit "TV Line" sogar bereits einen kleinen Ausblick. In Bezug auf Billies finales Angebot an Brad erklärt die Macherin: "Ich bin mir nicht sicher, ob Brad dazu 'Ja' sagen wird oder nicht. Aber genau das hoffen wir in Staffel zwei zu erkunden." Die Fans können somit auf entscheidende Antworten hoffen.
(ju)