Fällt der Name Steven Spielberg, ist "Terminal" wohl nicht unbedingt der Film, an den die meisten als erstes denken. Dabei ist die Tragikomödie mit Tom Hanks in der Hauptrolle durchaus einen Blick wert.
Der Grund ist nicht einfach nur die absurde Geschichte, die der Film erzählt – sondern vielmehr noch, dass sie einer wahren Begebenheit nachempfunden ist.
Tom Hanks spielt Viktor Navorski, einen Reisenden aus dem fiktiven osteuropäischen Land Krakozhia. Als in seinem Heimatland ein plötzlicher politischer Umbruch geschieht, verliert sein Pass über Nacht seine Gültigkeit.
Die Folge: Weder darf er in die USA einreisen, noch kann er zurückfliegen. Ohne gültige Papiere muss er im Terminal in New York ausharren. Dabei richtet er sich notgedrungen in der Flughafenhalle ein und trifft auf unterschiedlichste Menschen.
Die Inspiration für den Film lieferte das Leben von Mehran Karimi Nasseri, einem iranischen Flüchtling, der tatsächlich 18 Jahre lang im Terminal 1 des Flughafens Charles de Gaulle bei Paris gelebt hat.
Laut seiner Autobiografie "The Terminal Man", die er 2004 gemeinsam mit dem britischen Autor Andrew Donkin veröffentlichte, begann alles 1988. Nasseri war auf dem Weg von Belgien nach London, als er nach eigenen Angaben seine Dokumente verlor.
Ohne gültige Papiere konnte er nicht weiterreisen – und blieb fortan im Flughafengebäude. Dort wurde er zur lokalen Berühmtheit und nannte sich selbst "Sir Alfred".
Allerdings nimmt der Film im Vergleich zur Biografie einige Änderungen vor. Steven Spielberg verzichtet auf eine direkte politische Einordnung. Anders als Nasseri verliert Viktor nicht seine Unterlagen, sondern wird zum Spielball diplomatischer Umstände: Die USA erkennen seine Heimat plötzlich nicht mehr an.
Trotz der Unterschiede zwischen Realität und Film: Spielberg und sein Team nahmen bewusst Abstand von einer 1:1-Verfilmung. Nicht nur die Figur Viktor ist fiktiv – auch das Land Krakozhia, alle Nebenfiguren und der Schauplatz wurden frei erfunden beziehungsweise abgeändert.
Die echte Geschichte von Mehran Karimi Nasseri ist also nicht direkt nacherzählt, aber sie bildet den emotionalen Kern des Films.
"Terminal" lief am 30. März zur Primetime um 20.15 Uhr bei Sixx. Darüber hinaus ist der Film derzeit als Kauf- und Leihtitel bei Amazon verfügbar.