Zu den eher jüngeren Dauerbrennern unter den Weihnachtsklassikern gehört "Tatsächlich Liebe", der allerdings auch bereits 21 Jahre alt ist. Aber da die romantische Komödie jedes Mal zur Weihnachtszeit geschaut wird, wird sie auch regelmäßig einer popkulturellen Massenanalyse unterzogen.
Sind die Themen und der Umgang mit Liebe noch zeitgemäß? Oder verhält sich Colin Firths Charakter vielleicht etwas übergriffig, als er seine Reinigungshilfe bis in ihr Heimatdorf verfolgt?
Und was ist eigentlich mit Keira Knightleys Figur, die zu Beginn des Films heiratet? In einer Wendung zur Mitte der Handlung erfahren wir, dass der beste Freund ihres Ehemannes unsterblich in Knightleys Charakter verliebt ist. Zum Ende wiederum kommt es zu einer legendären, tausendfach zitierten Szene – die Knightley seinerzeit mit einem Pokerface drehen musste.
Die Kurzfassung: Andrew Lincolns Charakter überrascht Keira Knightleys Figur am Weihnachtsabend und gesteht ihr mit einer Reihe von Schriftkarten offiziell seine Liebe, akzeptiert aber gleichzeitig sein Schicksal. Der Ehemann sitzt im Wohnzimmer, während sich die als süß und romantisch gerahmte Szene ohne sein Wissen abspielt.
Der Blick auf die Sequenz hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Sie wird heute etwa als übergriffig kritisiert. Keira Knightley spürte die Probleme schon beim Dreh und diese Tatsache bereitete ihrem Spiel Probleme.
Im Interview mit der "Los Angeles Times" blickt sie auf den Moment zurück: "Der leicht stalkerische Aspekt, daran erinnere ich mich." Regisseur Richard Curtis habe gemahnt: "'Nein, du schaust Lincoln an, als wäre er gruselig'. Und ich sagte: 'Aber es ist ziemlich gruselig.' Und dann musste ich die Szene noch einmal drehen, um mein Gesicht zu korrigieren [...]"
Ihre Meinung dazu hat sich heute nicht geändert: "Ich meine, damals gab es einen Gruselfaktor, oder?" Zudem weist sie auf ihr damaliges Alter hin: Sie war 17 und ihr Gegenpart Andrew Lincoln zum Zeitpunkt des Drehs etwa 30.
Richard Curtis würde dem damals übersehenen Stalker-Aspekt mittlerweile übrigens zustimmen. 2023 sagte er dem "Independent", dass sich die Szene heute etwas "seltsam" anfühlt.