Es war ein typischer Netflix-Hype. Der Erfolg von "Adolescence" kam aus dem Nichts, vollzog sich dafür aber umso intensiver. Plötzlich diskutierte sogar der englische Premierminister über Incels.
In der britischen Thriller-Serie geht es um einen 13-Jährigen, der seine Mitschülerin umgebracht haben soll. Anhand des Falls untersuchen die Schöpfer die Aufkeimung toxischer Maskulinität. Die vier Folgen der Mini-Serie wurden jeweils ohne Schnitt gedreht.
Am 13. März startete "Adolescence" auf der Streamingplattform. Seither belegte die Serie auch in Deutschland ununterbrochen den ersten Platz der internen Seriencharts. Kein Neustart konnte an der Herrschaft der britischen Produktion rütteln. Bis jetzt.
Die Fortsetzung des "deutschen Breaking Bad", "How to Sell Drugs Online (Fast)", stößt "Adolescence" zumindest in Deutschland vom Netflix-Thron. In der vierten Staffel wird die Geschichte des Online-Drogenhändlers Moritz Zimmermann (Maximilian Mundt) weitererzählt.
Der Wechsel an der Spitz ergibt sich wohl aus einer Mischung aus nachlassendem "Adolescence"-Interesse und gleichzeitiger Anziehungskraft von "HTSDOF". Die deutsche Crime-Comedy hatte nach Veröffentlichung ihrer dritten Staffel fast vier Jahre pausiert.
Was ebenfalls für den allmählich erkaltenden Hype spricht: "Adolescence" rutschte sogar auf den dritten Platz in der Liste ab. Die Krankenhaus-Serie "Pulse", bereits vergangene Woche gestartet, belegt nun Platz zwei.
An der grundsätzlichen, nach wie vor erstaunlichen "Adolescence"-Erfolgsgeschichte ändert das natürlich nichts.
Jeden Dienstag aktualisiert Netflix die offiziellen Wochen-Charts und veröffentlicht weltweite Zugriffszahlen. Daraus geht hervor: "Adolescence" kommt mittlerweile auf 114 Million Views. Das reicht aktuell für den vierten Platz in der ewigen Liste der erfolgreichsten englischsprachigen Netflix-Serien. Die Serie dürfte aber noch weiter klettern.
"Wednesday" auf Platz eins ist mit 252 Millionen Views uneinholbar. "Stranger Things" Staffel vier mit 140,7 Millionen Views dürfte ebenfalls schwierig werden. "Dahmer: Monster" wiederum befindet sich mit 115,6 Millionen Views in Schlagdistanz. Den dritten Platz in den ewigen Netflix-Charts hat "Adolescence" wohl schon sicher.