Xatars bewegtes Leben soll auf die große Leinwand kommen. Bevor es Giwar Hajabi geschafft hat, zu einem echten Hip-Hop-Unternehmer mit eigenem Label zu werden, füllte er zunächst seine Strafakte. Xatars Werdegang ist nun offenbar spannend genug für den preisgekrönten Regisseur Fatih Akin.
In der Rap-Szene besitzt Xatar beinahe schon Legenden-Status: Nachdem der heutige Verleger und Produzent 2009 einen Goldtransporter überfallen hatte, folgte für ihn eine mehrjährige Haftstrafe in Rheinbach. Noch bevor es für Xatar allerdings hinter Gitter ging, baute er sich eine musikalische Karriere auf und gründete mit Alles oder Nix Records eines der erfolgreichsten deutschen Labels. Vor der Haftstrafe veröffentlichte er zudem ein Solo-Debütalbum.
Zu den weiteren interessanten Anekdoten in Xatars leben dürfte auch der Entstehungsprozess seiner zweiten Platte "Nr. 415" zählen. Das Album wurde nach der Türnummer in der JVA benannt und während der Haftzeit über ein Diktiergerät aufgenommen. 2015 schaffte er es mit "Baba aller Babas" an die Spitze der Charts und konnte seinen Musikverlag weiter ausbauen.
Der mit dem Golden Globe prämierte Akin hatte zuletzt die Geschichte des Hamburger Frauenmörders Fritz Honka in "Der Goldene Handschuh" verfilmt und will sich nun einem neuen Projekt widmen. In "Rheingold" soll es um das Leben des kurdischstämmigen Rappers gehen, wie das Branchenmagazin "Blickpunkt:Film" berichtet. Demnach hat die Hamburger Filmforderung die Produktion mit 700.000 Euro unterstützt, der Dreh soll im Sommer starten.
Aber nicht nur die offensichtlichen Höhe- und Tiefpunkte in Xatars Leben könnten Eingang in den Streifen des Hamburger Filmemachers finden. So schreibt er in seiner 2015 erschienenen Biografie "Alles oder Nix", dass er internationales Musikmanagement vor seiner Labelgründung in London studiert hatte. Der 39-Jährige brach das Studium auf Anraten seines Dozenten ab, praktische Erfahrungen im Musikgeschäft zu sammeln.
Mittlerweile meldeten sich Xatar und Fatih Akin auch selbst in Instagram-Posts zu dem Filmvorhaben zu Wort: "Baba aller Babas! Von jetzt an wird geschuftet!", kündigte der Filmschaffende unter einem gemeinsamen Foto an. Xatar zeigte sich zudem unfassbar stolz, weil er auch selbst Fan von Akins Filmen ist:
Ob sich Xatar selbst spielen wird, bleibt noch unklar, aber er verrät zudem, dass es eine "heftige Star-Besetzung" geben wird. Unter anderem gratuliert ihm der "4 Blocks"-Darsteller Kida Khodr Ramadan zu dem Projekt.
Fatih Akin gilt beinahe als Garant dafür, dass der Film gut ankommen wird – seine Arbeit ist seit Jahren mittlerweile auch international geschätzt. Neben "Rheingold" arbeitet der Regisseur zudem an einer Serie über Marlene Dietrich mit Diane Kruger in der Hauptrolle. Außerdem sei er im Gespräch für eine Neuverfilmung von Stephen Kings Thriller "Feuerkind".
(cfl)