Auf dem Papier ist das Historien-Drama "Oppenheimer" der große Gewinner der vergangenen Oscar-Verleihung. Christopher Nolans Film über den Erfinder der Atombombe dominierte den Abend in Los Angeles mit insgesamt sieben gewonnenen Trophäen, darunter auch der wichtigste Preis für den Besten Film.
Eine Kategorie für die Besten Filmtiere gibt es bei den Oscars (leider!) nicht. Aber wenn es sie geben würde, hätte dieses Jahr Messi gewonnen, und das mit Abstand. Messi spielt den Hund Snoop aus dem Krimi-Drama "Anatomie eines Falls", das unter anderem in der Kategorie Bester Film nominiert war.
Messi musste sich als Blindenhund in dem Film unter anderem tot stellen. Beim Filmfestival in Cannes erhielt er dafür den Spezialpreis "Palm Dog". Der Weg des Hundes führte sogar bis zur feierlichen Oscar-Zeremonie in Los Angeles, so schien es zumindest.
Im Vorfeld war angekündigt worden, dass Messi auf der Gästeliste der Oscar-Verleihung steht. Es gingen schließlich auch Videos viral, auf denen Messi sich zwischen Stars wie Ryan Gosling im Publikum zeigt – höflich mit der Menge applaudierend!
Der Pfotenapplaus war natürlich ein reiner Gag. Wie allerdings im Laufe des Oscar-Abends klar wurde, sind leider nicht nur die Pfoten in dem Video fake.
Tierschützer:innen hatten schon während der Show angemerkt, welch einen Stress die lauten Menschenmengen selbst für einen trainierten Filmhund bedeutet hätten. Unter anderem deshalb wurde Messis Teilnahme an der Oscar-Verleihung wohl schon vor der Aufzeichnung aufgenommen, wie dieses Video des "Hollywood Reporter"-Journalisten Chris Gardner zeigt:
Hier sehen wir, wie Messis Oscar-Szenen mit einem kleineren Publikum gefilmt werden. Später wurde das Material wohl so in die Ausstrahlung der Verleihung geschnitten, dass es wirkte, als wäre der Hund live dabei. Auch der falsche Pfotenapplaus ist aus dieser Perspektive besser erkennbar.
Anders als Gardener schreibt, handelt es sich bei dem Hund im Video aber sehr wahrscheinlich um den echten Messi. Später korrigierte der Journalist sich.
Messi war im Gebäude und das ist am Ende das Wichtigste. Die Lösung mit der Voraufzeichnung könnte Messi-Fans zwar enttäuschen, sie ersparte dem Hund aber unnötigen Stress, genau wie dem Team, das die Oscar-Aufzeichnung organisierte.
Denn Tiere, auch professionelle Filmtiere, sind vor der Kamera immer Risikofaktoren. Und da die Oscars, abgesehen von einer kurzen Verzögerung, live ausgestrahlt werden, wäre Messis Auftritt bei den "echten" Oscars fast schon fahrlässig gewesen.