Frauen, die sexuelle Übergriffe öffentlich machen oder zur Anzeige bringen wollen, haben es immer noch schwer. Da die Taten schwer zu beweisen sind und oft Aussage gegen Aussage steht, schaffen es die Fälle selten vor Gericht. Viele Betroffene trauen sich gar nicht erst, mit den Übergriffen zur Polizei zu gehen. Die Dunkelziffer bei sexueller Gewalt gegen Frauen ist deshalb verschiedenen Studien zufolge riesig.
Die Schauspielerin Alina Levshin möchte ein größeres Bewusstsein dafür schaffen. In einem Interview sprach sie über eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt und gibt teilweise schockierende Einblicke.
Woher kennt man Alina Levshin? Die 39-Jährige ist vor allem als Darstellerin für TV-Filme bekannt. So verkörperte sie für zwei "Tatort"-Folgen die Kommissarin Johanna Grewel. Ihr junges Erfurter Team wurde nach kurzer Zeit aber wieder aufgelöst, unter anderem wohl wegen schlechter Kritiken. Levshin spielte ihre meistbeachtete Rolle in dem Drama "Kriegerin" aus dem Jahr 2011. Hier verkörperte sie Marisa, die Mitglied einer neonazistischen Gruppe ist. Die Rolle brachte Levshin etliche Preise ein.
Im Interview mit "Bunte" erklärte Levshin, dass sie sich als Künstlerin in der Verantwortung sehe "über solche Themen zu sprechen" – also über sexuelle Gewalt. Es gehe ihr nicht darum, sich "in den Vordergrund" zu stellen.
Ihr eigenes Erlebnis mit physischer oder sexueller Gewalt beschreibt Levshin so:
Der Übergriff selbst gor offenbar lange in Levshin, bevor sie schließlich verstand, was ihr passiert war – und dass sie nicht schuld daran war. Sie sagt in dem Interview:
Derzeit sammelt Levshin Spenden für einen geplanten Kurzfilm, den sie über das Thema drehen will. Der Titel des Projekts: "You Never Know". "Ich mache den Film für die Frauen, für die ich stehen und denen ich eine Stimme geben kann", sagt sie.
Levshin will ihre Erfahrungen offen mit anderen Frauen teilen, "statt drumherum zu reden. Ich mache den Film nicht, weil ich das verarbeiten möchte, da gehe ich lieber zur Therapie."