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"Tatort"-Star Alina Levshin erlebte sexuelle Gewalt

Alina Levshin beim Presse-Fototermin des ARD, Das Erste Spielfilms Am Abgrund, ARD Thementag - Kampf um Rohstoffe im Rahmen des Parlamentarischen Abends im Bundestag unter der Regie von Daniel Harrich ...
Alina Levshin will Aufmerksamkeit für sexuelle Gewalt schaffen.Bild: imago images/Raimund Müller
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"Tatort"-Star Alina Levshin erlebte sexuelle Gewalt: "Wurde einfach nicht gehört"

29.02.2024, 15:28
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Frauen, die sexuelle Übergriffe öffentlich machen oder zur Anzeige bringen wollen, haben es immer noch schwer. Da die Taten schwer zu beweisen sind und oft Aussage gegen Aussage steht, schaffen es die Fälle selten vor Gericht. Viele Betroffene trauen sich gar nicht erst, mit den Übergriffen zur Polizei zu gehen. Die Dunkelziffer bei sexueller Gewalt gegen Frauen ist deshalb verschiedenen Studien zufolge riesig.

"Tatort"-Schauspielerin Alina Levshin teilt schockierende Erlebnisse

Die Schauspielerin Alina Levshin möchte ein größeres Bewusstsein dafür schaffen. In einem Interview sprach sie über eigene Erfahrungen mit sexueller Gewalt und gibt teilweise schockierende Einblicke.

Alina Levshin - Premiere zur Neufassung der Young Show Im Labyrinth der Buecher im Friedrichstadt-Palast Berlin am 19.11.2022. Premiere Im Labyrinth der Buecher *** Alina Levshin premiere to the new v ...
Alina Levshin macht einen sexuellen Übergriff öffentlich.Bild: imago images/eventfoto54

Woher kennt man Alina Levshin? Die 39-Jährige ist vor allem als Darstellerin für TV-Filme bekannt. So verkörperte sie für zwei "Tatort"-Folgen die Kommissarin Johanna Grewel. Ihr junges Erfurter Team wurde nach kurzer Zeit aber wieder aufgelöst, unter anderem wohl wegen schlechter Kritiken. Levshin spielte ihre meistbeachtete Rolle in dem Drama "Kriegerin" aus dem Jahr 2011. Hier verkörperte sie Marisa, die Mitglied einer neonazistischen Gruppe ist. Die Rolle brachte Levshin etliche Preise ein.

Alina Levshin will sich für Opfer sexueller Gewalt einsetzen

Im Interview mit "Bunte" erklärte Levshin, dass sie sich als Künstlerin in der Verantwortung sehe "über solche Themen zu sprechen" – also über sexuelle Gewalt. Es gehe ihr nicht darum, sich "in den Vordergrund" zu stellen.

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Ihr eigenes Erlebnis mit physischer oder sexueller Gewalt beschreibt Levshin so:

"Ich weiß noch, wie ich mehrfach 'Nein' gesagt habe. Und ich weiß auch noch, wie es immer wieder ignoriert wurde. Ich wurde einfach nicht gehört."

Der Übergriff selbst gor offenbar lange in Levshin, bevor sie schließlich verstand, was ihr passiert war – und dass sie nicht schuld daran war. Sie sagt in dem Interview:

"Ich habe den Vorfall verdrängt, weil ich dachte, dass ich vielleicht etwas missverstanden habe. Du schiebst es von dir weg, weil du dich schämst und denkst, es hat etwas mit dir nicht gestimmt. Ich habe mich gefragt, ob ich nicht deutlich genug war. Doch ich war deutlich genug. Ich habe mehrfach Nein gesagt."

"Tatort"-Star will einen Kurzfilm über das Thema drehen

Derzeit sammelt Levshin Spenden für einen geplanten Kurzfilm, den sie über das Thema drehen will. Der Titel des Projekts: "You Never Know". "Ich mache den Film für die Frauen, für die ich stehen und denen ich eine Stimme geben kann", sagt sie.

Levshin will ihre Erfahrungen offen mit anderen Frauen teilen, "statt drumherum zu reden. Ich mache den Film nicht, weil ich das verarbeiten möchte, da gehe ich lieber zur Therapie."

Franca Lehfeldt konfrontiert Judith Rakers mit persönlicher Frage

Jedes Jahr veranstalten Nena Brockhaus, Vivien Wulf und Franca Lehfeldt das Live-Event "Women on Top". Dabei soll ein Zeichen für Chancengerechtigkeit und Gleichberechtigung gesetzt werden. Die Mission lautet, "das Narrativ für Frauen nachhaltig zu verändern". Lehfeldt sprach im Zuge dessen auch mit Judith Rakers. Sie bedankte sich auf ihrem Instagram-Account für dieses Gespräch und die "großartigen und so wichtigen Worte".

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