Am kommenden Samstag, dem 6. August, startet wieder die Fußball-Bundesliga. Das ist nicht nur ein wichtiges Event für alle Fans, die zuschauen wollen, sondern auch für die Medien, die es ausstrahlen werden.
Weil die ARD-"Sportschau" jedoch in der letzten Saison eine deutlich geringere Einschaltquote als in der vorherigen hatte (der Verlust beträgt etwa 17 Prozent), haben sich die Verantwortlichen für die kommende Saison eine besondere Kampagne überlegt. Über den trockenen Humor können viele Menschen lachen, andere kritisieren ihn scharf.
Die "Sportschau" geht in ihrer Werbung verschiedene Alltags-Situationen durch, die allesamt nervige Szenarien darstellen. Anschließend wird auf die Bundesliga als kommenden Hoffnungsschimmer verwiesen. So lautet einer der Werbesprüche: "Donnerstag: Ferienbeginn. Bei 30 Grad. Am Stauende. Freu dich auf Samstag!"
Kritik erntet die "Sportschau" für ein weiteres dieser Alltags-Szenarien. Dort heißt es: "Mittwoch: Pony-Party deiner Tochter. Mit dir als Pony. Freu dich auf Samstag!" Interessant ist auch, dass die besagte Kritik aus eigenem Hause kommt: Auf Twitter kritisierte eine NDR-Volontärin den genannten Slogan für seine klischeehaften Geschlechterrollen.
Ihr Tweet fand vielfach Zustimmung und wurde fleißig geteilt. Über den offiziellen "Sportschau"-Kanal gab es daraufhin ein Statement. So erklärten die Verantwortlichen, dass sich durchaus auch die Mutter nach der Pony-Party mit ihrer Tochter auf die 'Sportschau' freuen dürfe. Somit seien alle Eltern unabhängig ihres Geschlechtes angesprochen.
Eine Antwort, mit der sich die erwähnte Volontärin jedoch nicht zufrieden gab. Sie konterte: "Eine genderneutrale Ansprache kann trotzdem Klischees bedienen. Das sollten gerade wir im öffentlich-rechtlichen Kontext besser können."
Gleichwohl die Kampagne ansonsten gut funktioniert, da sie offenbar viele Leute anspricht, werden Werbesprüche wie der genannte in der heutigen Zeit immer auch für Ärger sorgen.
Das Medium "New Business" beschrieb die ARD-"Sportschau" neulich als ein "mit Fug und Recht sportliches Urgestein im deutschen Fernsehen", das seine Sendung entsprechend hegt und pflegt. Diesen Status hält sie jedenfalls mit ihrem Werbespruch in allen Ehren.
(ras)