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Vox: "DHDL"-Investorin Ensthaler legt überraschendes Familiengeständnis ab

Investorin Janna Ensthaler nimmt die Idee und die Produkte von THE WAY UP genau unter die Lupe.

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Janna Ensthaler ist das zweite Mal in einer Staffel von "Die Höhle der Löwen" dabei.Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer
Interview

"DHDL"-Investorin macht ernüchterndes Familiengeständnis

11.09.2023, 18:27
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Es ist die zweite Staffel von "Die Höhle der Löwen", bei der Investorin Janna Ensthaler dabei ist. In den aktuellen Folgen der Vox-Show ist die einstige Glossybox-Gründerin noch mit Babybauch zu sehen. Doch mittlerweile ist ihr drittes Kind bereits seit einigen Monaten auf der Welt und stellt die Investorin vor die Herausforderung, Karriere und Mutterschaft unter einen Hut zu bekommen.

"Von den Konkurrenzkämpfen lebt die Show."

Mit watson spricht sie über diese besondere Challenge sowie ihre Erfolge in der Show und über das, was das Format sie gelehrt hat.

watson: Wie verlief dein Einstand bei "DHDL"?

Janna Ensthaler: Ich bin sehr zufrieden. Ich mag es, am Set zu sein und das Team vor Ort. Auch mit meinen Co-Löwen fühle ich mich wohl, es ist ein gutes Miteinander. Es ist eine spannende Aufgabe, denn nichts an "DHDL" ist gestaged. Wir wissen nicht, wer dort hereinkommt oder was uns präsentiert wird. Man muss somit wirklich schnell entscheiden, ob man dabei ist oder nicht.

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Hattest du das Gefühl, um deine Deals in der vergangenen Staffel als Neuling besonders hart kämpfen zu müssen?

Das ist gar nicht der Punkt. Ich finde, dass man bei "DHDL" immer einfach sehr stark in dem Moment sagen muss, dass man den Deal haben will und warum die Gründer einen wählen sollten. Das ist anders als in der realen Welt und eine Herausforderung, weil man im Leben ja gerne gesagt bekommt, dass Zurückhaltung elegant sei (lacht). Nun direkt zurück pitchen zu müssen – und das vor einem Mullionenpublikum –, ist etwas, das ich erst lernen musste.

Mit welchem Löwen bzw. welcher Löwin hast du besonders hart konkurriert?

Rückblickend auf die letzte Staffel gab es einen besonders harten Kampf zwischen Nils, Dagmar, Judith und mir. In den neuen Folgen gibt es ebenfalls viele harte Auseinandersetzungen unter uns Löwen. Von den Konkurrenzkämpfen lebt die Show.

Wie zufrieden bist du mit deinen bisherigen Deals?

Ich habe in der vergangenen Staffel in "The Way Up" investiert. Es ist eine Firma, die Möbel und vor allem Vasen aus recycelten Materialien herstellt. Es ist super erfolgreich, dort dabei zu sein. Die Gründerin Lisa Mathieu hat sich wirklich etwas Cooles aufgebaut. Die Firma konnte sich auch nach der Ausstrahlung im Umsatz stark entwickeln. Das war ein gutes Investment. Auch die Zusammenarbeit mit Lisa mag ich sehr. Das ist sehr gut gelaufen.

Investorin Janna Ensthaler nimmt die Idee und die Produkte von THE WAY UP genau unter die Lupe.

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Der Deal mit "The Way Up" war für Janna Ensthaler besonders erfolgreich.Bild: RTL / Bernd-Michael Maurer

Ralf Dümmel ist ja der König der Deals, schließt die meisten ab. Setzt dich so etwas unter Druck?

Was mich von anderen Löwen differenziert, ist, dass ich Investorin bin. Das ist mein Beruf. Ich habe einen Venture-Capital-Fonds und investiere jeden Tag in Start-ups und ich investiere auch sehr große Summen. Der Fonds ist hundert Millionen Euro groß. Wenn man sich die anderen Löwen ansieht, haben die teilweise eine ganz andere Agenda. Ralf ist beispielsweise jemand, der Produkte in die Regale bringt und daher auch immer das Ziel hat, am Ende der Staffel eine gute Anzahl an neuen Produkten aus "DHDL" zu präsentieren. Mein Ziel ist es, gute Investments zu machen oder Investments, die mich auch inhaltlich interessieren und die ich gerne fördern würde.

Wie sieht ein gutes Investment bei "DHDL" für dich demnach aus?

Manchmal habe ich den Venture-Capital-Hut auf. Da sage ich, ich mach' es, weil es als Investment wirklich Sinn macht. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, es ist ein Projekt, das unsere Welt ein bisschen verbessert und das Thema interessiert mich genug, um dabei zu sein. Das sind die zwei Gesichtspunkte, unter denen ich in der Show investiere. Deshalb setzt es mich auch gar nicht unter Druck, wenn andere Löwen in Summe mehr Deals abschließen. Im Gegenteil. Bei mir kommt es eher darauf an, die zu finden, für die es sich zu kämpfen lohnt.

"Gründer müssen verstehen, dass es umso wichtiger ist, realistische Bewertungen abzugeben."

Was wird bei den Verhandlungen nach dem Pitch am häufigsten zum Problem?

Ein großes Thema ist beispielsweise, dass die Gründer doch nicht so viel Zeit in die Firma stecken können, wie vorher gesagt. Das macht ein Investment unattraktiv, weil die Führungskraft fehlt, die die Verantwortung übernimmt.

Investorin Janna Ensthaler nimmt den Tee in Tablettenform von TeaBlobs genau unter die Lupe.
Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet.
Janna Ensthaler arbeitet auch fernab der TV-Show als Investorin.Bild: RTL / Frank W. Hempel

Immer wieder sind auch zu hohe Bewertungen ein Kritikpunkt in "Die Höhle der Löwen". Hat sich das geändert?

Das ist weiterhin ein Problem. Gründer müssen verstehen, dass es umso wichtiger ist, realistische Bewertungen abzugeben. Oft wollen wir Löwen investieren, können es aber aufgrund der Bewertung nicht. Während des Pitches können die Gründer auch keine starke Anpassung mehr vornehmen. Es ist natürlich wichtig, dass man genügend Geld hat, um zu tun, was man tun muss. Aber es ist letztendlich nicht so wichtig, ob man zehn, 15 oder 25 Prozent der Anteile abgibt, wenn es dann gemeinsam zum Erfolg kommt.

"Sich für Beruf und Kinder zu entscheiden, erhöht die Komplexität ungemein."

Du wurdest erst vor einigen Monaten erneut Mutter. Hat dies einen Einfluss auf deinen Job gehabt, dich eventuell ausgebremst?

Ich glaube, man wächst mit seinen Aufgaben. Es ist extrem leicht, harter Business-Mensch zu sein und seine Kinder outzusourcen oder sich als Mutter für drei Jahre komplett aus dem Berufsleben rauszunehmen und sich um die Familie zu kümmern. Vom Energieaufwand her ist allerdings Letzteres keineswegs leichter. Sich aber für Beruf und Kinder zu entscheiden, erhöht die Komplexität ungemein. Da muss man sehr organisiert sein.

Wie sieht das bei dir aus?

Ein Mann, der vielleicht schon ein älteres Kind hat, geht ganz anders arbeiten. Da wird mal etwas länger ein Kaffee getrunken, dann geht's zum Lunch und danach ins Gym. Das würde man sich als Mutter nie erlauben. Ich stelle fest, dass die Stunden am Tag, die ich sowohl in die Arbeit als auch in die Zeit mit meinen Kindern stecke, sehr fokussiert ablaufen. Ich mache dann wirklich nur das. Und das geht auch nur, wenn man wirklich tolle Leute um sich hat – in seinem Team im Beruf als auch zu Hause.

"Ich denke nicht, dass es besonders ruhmreich ist, was ich mache."

Und du schaffst dennoch alles?

Natürlich bleibt bei mir auch einiges auf der Strecke. Meine Kinder vermissen es, mit mir in Ruhe zu kochen, aber das ist unter der Woche nicht möglich. Ich verstehe jede Frau, die sagt, sie bleibt die ersten drei oder fünf Jahre zu Hause und ist nur Mutter. Ich denke nicht, dass es besonders ruhmreich ist, was ich mache. Man muss aber einfach seinen eigenen inneren Weg gehen. Bei mir bedeutet das, sehr gerne Mama zu sein und arbeiten zu gehen. Außerdem sind gesellschaftlich gesehen die Kinder unsere Zukunft. Das wird viel zu wenig verstanden. Kinder bräuchten viel mehr Aufmerksamkeit, Bildung, Ressourcen, Verständnis – und damit verbunden auch die Mütter oder die Eltern.

Hast du als Unternehmerin den Eindruck, in Deutschland sind Karriere und Familie gut vereinbar?

Ich finde, man kann jungen Familien nicht genug helfen. Jeder, der Kinder in diese Welt setzt, muss auf allen Ebenen unterstützt werden. Wenn jemand arbeiten möchte, dann muss es die besten Betreuungsangebote geben – und diese müssen auch bezahlbar sein. Wenn jemand zu Hause bleiben möchte, dann muss er dafür auch so viel Geld bekommen, dass er es kann. Egal, ob alleinerziehend oder in einer Beziehung. Fast alle Alleinerziehenden sind Mütter und davon lebt fast die Hälfte unter der Armutsgrenze. Das kann nicht sein und muss sich ändern.

Aber was sollte sich verbessern?

Wenn man die Leistung einer Mutter oder eines Vaters, der nur zu Hause bei den Kindern ist, hochrechnen würde, von der Betreuung über den Fahrservice bis hin zum Kochen, käme man in Bezug auf die Arbeitszeit auf ein sechsstelliges Gehalt. Das muss sich irgendwo besser reflektieren.

Was ist abschließend dein Tipp, um Familie und Karriere zu vereinbaren?

Zwei Dinge: Es ist vollkommen okay, wenn man nicht alles selbst macht. Da sollte man nicht zu hart zu sich selbst sein. Da muss ich auch stark an mir arbeiten. Zweitens: Weniger ist mehr. Auch da muss ich sehr stark dran arbeiten (lacht). Es ist für die Kinder viel schöner, wenn man ihnen eine halbe Stunde konzentriert etwas vorliest und den Fokus nur darauf richtet, als eine Stunde lang zusammen auf der Couch zu chillen, während der eine am Handy sitzt.

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