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Youtube-Star Fritz Meinecke: Warum er sich übers Dschungelcamp lustig macht

Fritz Meinecke feiert in den sozialen Netzwerken große Erfolge, zuletzt mit der Serie "7 vs. Wild".
Fritz Meinecke feiert in den sozialen Netzwerken große Erfolge, zuletzt mit der Serie "7 vs. Wild".Bild: Digital Dre Media
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Youtube-Star Fritz Meinecke: Warum er sich übers Dschungelcamp lustig macht

16.04.2023, 12:49
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Fritz Meinecke zählt zu den erfolgreichsten Social-Media-Stars in Deutschland. Millionen von Fans haben ihn auf Youtube abonniert. Mit seinem Format "7 vs. Wild" kreierte er einen regelrechten Hype. Und ab dem 19. April ist er in "Fritz Meinecke – Facing the Unknown" (auf Deutsch: mit dem Unbekannten konfrontiert werden) bei discovery+ zu sehen. Für diese neue Serie begibt er sich an einige der entlegensten Orte der Welt.

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Watson: Deine Reihe bei discovery+ heißt "Fritz Meinecke – Facing the Unknown". Was war für dich bis dahin unbekannt, was du durch die Sendung entdeckt hast?

Fritz Meinecke: Ich habe eine Ranger-Ausbildung absolviert, war im Dschungel, habe viel von Einheimischen gelernt und gesehen, wie sie Baumhäuser bauen, jagen gehen, Sagopalmen ernten oder Feuer machen. Ich habe das Projekt nicht angenommen, um zu sagen, ich will jetzt in den TV-Bereich, sondern, weil ich dadurch die Möglichkeit hatte, für mich selbst viel zu lernen.

Du bist an die entlegensten Orte dieser Welt gereist. Gibt es etwas, was dich noch schocken kann?

Das gibt es immer wieder. In den Anden waren wir auf den Spuren von Flug 571. Vor 50 Jahren ist dort ein Flugzeug abgestürzt und lag 72 Tage im Eis. Die Überlebenden haben Verunglückte gegessen, um überhaupt am Leben zu bleiben. Wir haben Zeitzeugen getroffen, waren an der Unfallstelle und haben ganz viele Flugzeugwrackteile, menschliche Überreste, Knochen, Hautüberreste oder Haare gefunden, obwohl das über 50 Jahre her ist. Das bewegt einen natürlich, es war eine sehr emotionale Reise.

Was war für dich der emotionalste Moment?

Das Gespräch mit dem Zeitzeugen von Flug 571, der fast schon Hauptdrahtzieher dabei war, dass die Leute nach 72 Tagen überhaupt gerettet wurden. Bei seinen Beschreibungen hatte man einen Kloß im Hals und Tränen in den Augen. Man weiß, was sie durchgemacht haben. Er war damals 19 Jahre alt, war im zweiten Jahr seines Medizinstudiums und hat vor Ort auf 3500 Metern Operationen mit Glasscherben und Schnüren, die sie gefunden haben, an Menschen durchgeführt.

"Es war die brenzligste Situation von allen."

Hattest du auch Angst?

Ja, es gab so einen Moment in Papua. Wir waren in unserer Hütte und die Menschen draußen schlugen sich die Köpfe ein, es ging plötzlich ein Kampf los. Man hörte, wie Fäuste auf Menschenkörper einschlugen. Ich habe noch nie einen Menschen so schreien hören. Als wir in dieses Dorf reingegangen sind, hingen am Eingang Macheten, da lagen überall Äxte rum. Ich hatte in dieser Hütte keinen Empfang. Es wird nie jemand nachempfinden können, wie wir uns in dieser Situation gefühlt haben. Es war die brenzligste Situation von allen.

Du wurdest bei deiner Reise auch von Joris und Martin von "7 vs. Wild" begleitet. War es dir wichtig, für eine größere Plattform jemanden mitzunehmen?

Als ich das Projekt angenommen habe, war nie die Intention dahinter, eine größere Plattform, mehr Reichweite zu haben. Ich hatte einfach Bock auf geile Abenteuer. Und mir war es wichtig, jemanden dabei zu haben, den ich zu einem gewissen Grad kenne, dem ich vertraue und der auch zu dieser Destination passt. Mit Joris ging es in den Dschungel, mit Fabio nach Grönland, Otto war in Französisch-Guayana dabei. Es tauchen viele bekannte Gesichter auf.

"Natürlich gibt es Frauen, die taff genug für sowas sind."

Ist auch eine Frau mit dir gereist?

Leider ist keine Frau dabei. Das war auch schon bei "7 vs. Wild" Staffel eins das Problem: Ich wollte unbedingt eine weibliche Teilnehmerin, aber hatte bis dato keine gefunden. Natürlich gibt es Frauen, die taff genug für sowas sind. Bei manchen verfolge ich die Entwicklung auf Instagram und finde, die hätte Potenzial, die hätte auch bei Staffel zwei dabei sein können. Aber bisher kenne ich keine persönlich so gut, dass ich sage: Komm, die nehme ich bei "Facing the Unknown" mit, ich weiß, wie die tickt, die zieht das mit mir durch.

Wären nicht Nova oder Sabrina aus "7 vs. Wild" infrage gekommen?

Die Planung des discovery+ Projektes lief schon vor "7 vs. Wild". Da waren die beiden noch gar nicht in der Auswahl.

"Das ist meine Art und Weise, wie ich mit meinem Leben umgehe."

Dein letztes großes TV-Projekt liegt seit 2016 zurück ("Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger"). Großen TV-Sendern wie RTL oder ProSieben gibst du regelmäßig einen Korb. Zuletzt hast du eine Anfrage an dich für "Das große Promi Büßen" sogar öffentlich gemacht. Auch über das Dschungelcamp machst du dich lustig.

Vom Dschungelcamp hatte ich noch nie eine Anfrage. Die Leute, die mich länger kennen, wissen, dass das mein Humor ist. Der ist frech und deswegen habe ich den Spitznamen "Gemeinecke". Ich meine das alles nicht böse, auch nicht den Sendern, der Show oder den Redakteuren gegenüber, die dahinterstecken. Das ist meine Art und Weise, wie ich mit meinem Leben umgehe.

Wie sieht das konkret bei dir aus?

Ich nehme fast alles mit Humor. Ich finde es auch völlig ok, wenn Leute einen Scherz auf meine Kosten machen. Die Menschen in meinen Streams machen mich auch regelmäßig fertig. Ich weiß, wie ich das zu nehmen habe.

Was stört dich an den Shows am meisten?

Ich gehe nicht in ein Format, in dem es hauptsächlich darum geht, sich mit anderen die Köpfe einzuschlagen und zu sagen: Der ist scheiße und jetzt fressen wir noch Stierhoden. Das hat für mich nichts mit Outdoor zu tun. Die Leute können sich das gern angucken, es ist nicht umsonst erfolgreich, aber es ist nicht meins. Ich möchte dort nicht stattfinden.

"Es ist für mich wichtig, das real und authentisch zu machen."

Warum machst du die Anfragen trotzdem öffentlich?

Da können die drüberstehen, das ist auch Promo für sie. Dann wissen die Leute, es gibt beim "Promi Büßen" eine neue Staffel. Das muss man auch so sehen.

Knossi betonte bei "7 vs. Wild", dass es heutzutage keine Shows mehr gibt, die real sind. Siehst du das auch so?

Das ist für mich die oberste Priorität bei der Serie oder auf meinem Youtube-Kanal. Die Leute haben genug Videos gesehen, wo ich aus dem Nichts Sachen abgebrochen und die Hintergründe erklärt habe. Viele würden das gar nicht online stellen, im TV würde es sowas gar nicht geben. Mir ist dieser Realness-Faktor, gerade bei "7 vs. Wild", das oberste Gut. Wenn dort Scheiße passiert, gehört das dazu.

Warum ist dir das so wichtig?

Es ist für mich wichtig, das real und authentisch zu machen. Wenn dort etwas schiefläuft, dann zeigen wir das. Ich habe die Leute öffentlich nominiert, das war auch eine gemeine Aktion. Aber es ist Teil des Projekts, die Zuschauer haben es geliebt. Das ist die Würze des Ganzen.

"Du wirst es nie jedem recht machen können."

Du hast eine enorme Reichweite. Allein auf Youtube folgen dir über 2,7 Millionen Menschen. Wie gehst du mit Neid im Business um?

Im Zuge von Staffel zwei ist es noch mal stärker geworden. Meinen Konsum, was solche Sachen angeht, habe ich auf null gefahren. Gewisse Sachen kriege ich mit, weil ich Youtube mache. Ich möchte keine Energie verschwenden. Sollen die alle machen, was sie wollen. Sie können sich auskotzen, wenn ihnen das guttut, aber ich möchte es mir nicht angucken, weil das Zeit ist, die ich in andere Projekte stecken kann.

Man kann es nicht allen recht machen, oder?

Das ist Geschmackssache. Es gibt Leute, die sagen, Staffel zwei war so viel geiler, die anderen meinen, Staffel eins war viel cooler. Jeder empfindet das anders. Genauso verhält es sich mit den Regeln, die ich aufgestellt habe. Du wirst es nie jedem recht machen können. Das ist der größte Fehler, wenn du es versuchst. Mach dein Ding und die Leute, die es geil finden, gehen mit dir. Die anderen müssen dich nicht die ganze Zeit auf deinem Weg nerven.

"Fritz Meinecke – Facing the Unknown" läuft ab dem 19. April immer mittwochs auf discovery+.

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