Immer wieder passiert es mir, dass ich mit Freunden oder Bekannten Essen gehe und mitansehen muss, wie sie beim Bezahlen der Rechnung kleinste Cent-Beträge oder gleich gar kein Trinkgeld geben. Doch damit nicht genug. Nein. Meist können sie dann nicht anders und müssen – wohl ihrer Schuld bewusst – diese Tat dann auch noch mit seltsamen Begründungen kommentieren.
Diese ungefragten Rechtfertigungen treffen bei mir auf reines Unverständnis. Schließlich offenbaren sie, dass meinem Gegenüber offensichtlich nicht wohl dabei ist, beim Trinkgeld so knickrig zu sein. Bei ihnen regt sich das schlechte Gewissen, dennoch handeln sie nicht anders.
Trinkgeld ist in erster Linie ein Form des Anstands und ein Zeichen der Dankbarkeit für eine gute bis sehr gute Dienstleistung.
Ich spreche ja auch gar nicht von großen Beträgen. Bei gutem Service sollten meiner Meinung nach um die zehn Prozent des Rechnungsbetrags schon drin sein, wir sprechen bei einem regulären Restaurantbesuch dann meist ja nur von zwei bis vier Euro.
Wenn du dir es also leisten kannst, essen zu gehen, dann kannst du dir meiner Meinung nach auch genauso das dazugehörige Trinkgeld leisten. Wenn du zum Beispiel für 24 Euro Sushi bestellen kannst, dann solltest du genauso fähig sein, 26 Euro am Ende des Abends zu zahlen und den Service des netten Kellners zu honorieren, der dich bedient hat. Schließlich hättest du das Restaurant wohl kaum verlassen, wenn dein Mahl 26 Euro gekostet hätte, weil du dir die 2 Euro mehr nicht leisten konntest.
Also hör bitte auf mit deinen schlechten Ausreden!