Nach zwei Wochen Dschungelcamp ist es nicht zu früh, ein vorläufiges Fazit zu ziehen – und das fällt für die Promis alles andere als schmeichelhaft aus. Schon in den ersten Tagen gab es viel Hysterie um tierische Besucher, fehlendes Klopapier und Toilettengänge. Auf diesem Niveau geht es, mehr oder weniger, weiter. Derweil sticht in den Prüfungen niemand wirklich hervor.
Spöttisch könnte man durchaus von einem "Luschencamp" sprechen. Statt eines Sprints zur Krone bekommt das Publikum ein Schneckenrennen serviert. Immerhin einen Vorteil hat das Ganze allerdings.
Sam Dylan schaffte es, innerhalb weniger Tage drei Prüfungen abzubrechen. Aktuell ist es vor allem Anna-Carina Woitschack, die hungrige Mägen im Camp zu verantworten hat. Positiv hervor sticht allenfalls Lilly Becker, und das reicht nun einmal nicht. Besonders im Vergleich zu früheren Staffeln.
Es gab Zeiten, da haben die Stars im Camp wirklich alles gegeben, sind über sich hinausgewachsen – was ja Sinn und Zweck der ganzen Übung sein sollte. Mittlerweile entsteht zunehmend der Eindruck, dass die Stars ihre Zeit absitzen. Und darauf hoffen, dass trotzdem genug Menschen für sie anrufen. Wobei: teilweise nicht einmal das. Immer mehr TV-Sternchen verlassen auffallend erleichtert vorzeitig die Show (siehe Nina Bott).
Eine richtige Favoritin oder ein Favorit will sich 2025 daher gar nicht mehr herauskristallisieren. Dies wird nicht zuletzt durch die Telefon-Votings gestützt. Diejenigen, die an einem Tag wackeln, dürfen am nächsten überraschend doch bleiben – ein Anzeichen dafür, dass die einzelnen Promis in Sachen Stimmenanzahl nahe beieinanderliegen.
Lilly Becker hat gefühlt zwar leichte Vorteile, doch wenn zum Beispiel die Fans des ausgeschiedenen Jörg Dahlmann jetzt plötzlich gebündelt für Maurice Dziwak anrufen und diesem damit zu einem zusätzlichen Boost verhelfen, kann sich das sicherlich leicht drehen.
Damit wird das Format dieses Jahr zu einer ambivalenten Angelegenheit. Die Promis quälen sich auf einem unfassbar niedrigen Niveau durch die Show, aber auf eben diesem Niveau sind sie geeint. Das macht "IBES" 2025 unberechenbar und erhöht den Spannungsfaktor, wenn sonst schon nichts passiert.
Momentan scheint es zum Beispiel vollkommen abwegig, dass Edith Stehfest Dschungelkönigin wird. Andererseits muss die Frage erlaubt sein: Warum sollte sie es nicht ins Finale schaffen, wenn sie bereits bis hierhin gekommen ist? Der frühe Exit von Sam Dylan hat ebenfalls alle kalt erwischt. Wirklich alles ist möglich.
RTL braucht sich deshalb wahrscheinlich keine Sorgen um die Quoten machen. Das Publikum leidet und bleibt trotzdem dran. Für viele Fans ist das Finale vermutlich eher eine Erlösung als der große Höhepunkt. Der Sender könnte das Problem übrigens ganz einfach lösen – indem sich die Gage der Stars künftig nach der Leistung richtet.