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Britney Spears: Kevin Federline geht mit seinen Memoiren zu weit

ARCHIV - 18.10.2018, USA, Las Vegas: Britney Spears steht auf der Bühne vom Park MGM Hotel-Casino. (zu dpa "Britney Spears knackt Marke von einer Milliarde Streams bei Spotify») Foto: Steve Marcu ...
Britney Spears wird gerade durch ihren Ex-Mann Kevin Federline wieder in die Schlagzeilen gebracht.Bild: Las Vegas Sun / Steve Marcus
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Lasst Britney Spears in Ruhe: Das Buch von Kevin Federline ist eine Schande

"Leave Britney Alone!", hieß es 2007 in dem vielleicht ersten viralen Youtube-Video. Angesichts der jüngsten Entwicklungen um den Popstar möchte man diesen Satz 18 Jahre später wieder herausschreien.
16.10.2025, 10:4216.10.2025, 10:42

Dass diese ehemalige Promi-Beziehung jetzt noch ein Nachspiel hat, kommt durchaus überraschend: In seinen Memoiren packt Kevin Federline über Britney Spears aus und überschreitet dabei Grenzen. Die beiden waren drei Jahre lang verheiratet, haben zwei gemeinsame Söhne.

Der 47-Jährige behauptet selbst, er wolle seiner Ex nur helfen. Dabei erweist er ihr einen Bärendienst. Das auch nur von außen mit anzusehen, tut weh.

Kevin Federline gegen Britney Spears: Worum geht es?

Kevin Federline hat rund um die Veröffentlichung seiner Memoiren "You Thought You Knew" neue, teils kontroverse Behauptungen über Britney Spears gemacht. Zu seinen schärfsten Vorwürfen zählt, dass Spears während der gemeinsamen Zeit Drogen konsumiert haben soll. Er spricht von "Kokain beim Stillen".

Weiter gibt Federline an, Spears habe eines Nachts mit einem Messer "wachend im Türrahmen gestanden", während die gemeinsamen Söhne schliefen. Die Kinder hätten sich deswegen erschreckt.

In seinem Buch äußert Federline außerdem seine große Sorge um Spears’ psychische Verfassung seit dem Ende der Vormundschaft durch ihren Vater im Jahr 2021.

Er warnt, dass die Situation sich in eine gefährliche Richtung entwickeln könne und plädiert dafür, nicht lediglich von "Freiheit", sondern von "Überleben" zu sprechen.

Gegenüber "US Weekly" beteuert Federline, es gehe ihm nicht darum, Profit aus der mutmaßlich schlechten Situation seiner Ex-Frau zu schlagen. Stattdessen sieht er sich als guter Samariter, der in ihrem Namen und auch im Namen der Kinder einen Hilferuf absetzt:

"Ich wünsche mir nur, dass sie eine wunderbare Beziehung zu ihren Kindern hat."

Die Sache ist nur bei Weitem nicht so einfach, wie Federline glaubt. Er selbst räumt bei "Us Weekly" ein, er könne sich nicht an das letzte persönliche Gespräch mit Britney Spears erinnern. Wie also kann er sich herausnehmen, über ihren derzeitigen Zustand zu urteilen?

Gerade auch im Lichte der letzten Wochen ist seine mediale Auferstehung äußerst unangenehm. So meldeten sich immer wieder Quellen zu Wort, die behaupteten, Britney Spears' Villa sei schmutzig und verwahrlost. Der Anstoß dafür waren Social-Media-Videos, die bei der Sängerin Zuhause entstanden sind und die sie selbst teilte.

Die traurige Vergangenheit von Britney Spears

Wieder einmal also bekommt Britney Spears nur schlechte Presse, die sich nur um ihr Privatleben dreht. Für die Sängerin ein schlimmes Déjà-vu, das Erinnerungen an die 2000er Jahre weckt.

Nach dem Scheitern ihrer Ehe rasierte sie sich 2007 den Kopf und begab sich für einen Tag in ein Rehabilitationszentrum. Federline bekam das alleinige Sorgerecht für die Kinder zugesprochen. Und ja, bei manchen Medien wurde kein guter Job gemacht, weil darin, oft unsachlich, alles noch weiter aufgeblasen wurde.

Aus dieser Zeit im Gedächtnis geblieben ist nicht zuletzt das Youtube-Video von Cara Cunningham unter dem Künstlernamen Chris Crocker. Der im Clip unter Tränen geäußerte Satz "Leave Britney Alone!" schrieb als verzweifelte Verteidigung des Popstars Social-Media-Geschichte.

Ironischerweise zog Cunningham, genau wie Britney Spears, eine Welle von Hass und Spott auf sich.

Kevin Federlines Buch ist vollkommen unnötig

Jetzt macht Kevin Federline alles noch schlimmer und verhält sich übergriffig – egal, wie man es dreht und wendet. Er stand schon immer buchstäblich im Schatten seiner Ex, war "nur" Background-Tänzer. Die Aussage, ihm gehe es mit seinen Memoiren nicht ums Geld, ist daher kaum glaubwürdig.

Aber selbst, wenn er es wirklich gut meint: Es ist nicht seine Sache, zu entscheiden, ob und wie Britney Spears Hilfe in Anspruch nimmt. Das entscheidet sie ganz allein.

Abseits dessen leuchtet absolut nicht ein, inwieweit das Verbreiten sehr privater Details der Sängerin helfen könnte. Manche Informationen gehören schlicht nicht in die Öffentlichkeit, und zwar unabhängig davon, ob sie wahr sind oder nicht.

Somit gibt es nur zwei Möglichkeiten: Kevin Federline ist entweder bösartig oder einfach nicht besonders klug. Dass sogar beides zusammenfällt, ist nicht ausgeschlossen.

Wie es Britney Spears wirklich geht, ist von außen schwer zu beurteilen. Auch für einstige Ehepartner. Für sie bleibt weiter zu hoffen, dass sie irgendwann in Frieden ihr Leben führen kann. Leider gibt es zu viele Menschen, die etwas dagegen haben.

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