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"James Bond"-Regie: Amazon trifft die langweiligste Entscheidung

ARCHIV - 28.09.2021, Großbritannien, London: Daniel Craig, Schauspieler aus Großbritannien, bei der Weltpremiere zum neuen James Bond Film " No Time To Die" vor der Royal Albert Hall. Es war ...
Daniel Craig wird nicht mehr James Bond spielen. Ohne ihn nimmt der neue Filme jetzt endlich Formen an.Bild: AP / Matt Dunham
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Neue Regie bei "James Bond": Amazon hat die ödeste Entscheidung getroffen

Denis Villeneuve übernimmt die Regie bei "James Bond". Daraus lassen sich schon jetzt Rückschlüsse ziehen. Eine große Revolution ist nach der Daniel-Craig-Ära wohl nicht zu erwarten. Tritt die Reihe inhaltlich vielleicht sogar auf der Stelle?
26.06.2025, 13:3526.06.2025, 13:35
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Nach 15 Jahren als James Bond lässt sich mit Sicherheit sagen, dass Daniel Craig zu den populärsten Darstellern der Reihe zählt. Umso größer ist die Spannung, wie es weitergeht. Alle warten auf die Bekanntgabe des neuen Stars, doch jetzt steht erst einmal der Regisseur im Fokus.

Denis Villeneuve wird beim kommenden Agentenfilm Regie führen und mit dieser Verpflichtung lässt Amazon direkt nach der Übernahme des Franchise die Muskeln spielen.

Kurz zusammengefasst: Denis Villeneuve dreht Arthaus-Filme mit Blockbuster-Budget. Seine "Dune"-Adaptionen begeistern durch mächtige Bilderwelten, die das Publikum einsaugen und daher eigentlich auf großer Leinwand geschaut werden müssen. Auch "Blade Runner 2049" funktioniert maßgeblich über seine Atmosphäre.

"James Bond" jedoch ist eine komplett andere Aufgabe. Ist Denis Villeneuve wirklich der richtige Mann dafür?

Der nächste "James Bond": Amazon geht kein Risiko ein

Der Wechsel zwischen Pierce Brosnan und Daniel Craig sorgte für den bislang vielleicht größten Bruch innerhalb der Reihe. War bei Brosnan in erster Linie Spaß und Popcorn-Unterhaltung angesagt, trug der Craig-Bond spürbar den Ballast der ganzen Welt auf seinen Schultern.

Dieser Bond war ambivalent wie nie zuvor, aber eben auch ernst wie nie zuvor – wenn nicht sogar gebrochen. Daniel Craig machte den inneren Tumult und damit auch die Menschlichkeit spürbar, für die zuvor in dieser Form kein Platz war.

Die Mehrheit der Fans feierte diesen tonalen Wechsel, durch den Bond am Ende des Tages zu einer neuen Seriosität fand und wohl auch mit der Zeit ging.

Wo die Figur im nächsten Film steht, verrät uns maßgeblich schon die Verpflichtung von Denis Villeneuve. Denn der dreht düstere Filme. Sehr düstere Filme.

Die "Dune"-Filme beeindruckten durch ihre Bildgewalt.
Die "Dune"-Filme beeindruckten durch ihre Bildgewalt.Bild: Warner Bros. Pictures

Die meisten haben vermutlich noch "Dune" im Kopf, dabei sind seine früheren Werke wie "Prisoners" und "Sicario" ein wenig näher dran an dem, was klassischerweise bei Bond passiert. Im einen Film geht es um Mord und Selbstjustiz, im anderen um einen brutalen Drogenkrieg an der US-mexikanischen Grenze.

Helden oder auch nur gute Laune gibt es bei Denis Villeneuve nie und warum sollte sich das ändern, wenn er James Bond übernimmt? Vieles spricht dafür, dass er nahtlos dort anknüpft, wo die Reihe aufgehört hat.

Amazon geht mit ihm auf Nummer sicher, schließlich besteht kein Grund, die Reihe komplett auf den Kopf zu stellen, nachdem sie mit Daniel Craig extrem erfolgreich war. Und Denis Villeneuve ist ohnehin der Regisseur der Stunde.

Er dreht nicht nach Formeln, sondern besteht auf freie Hand. Das Vertrauen zahlt sich bislang aus, obwohl es für seine Filme regelmäßig viel Sitzfleisch braucht. Die Menschen haben Lust, sich auf seine Welten einzulassen und er hat bewiesen, dass er sich etablierte Geschichten zu eigen machen kann.

Vereinzelte Unkenrufe, wonach seine Filme eigentlich inhaltslos und langweilig sind, kann er ignorieren, solange die Einnahmen stimmen.

"James Bond": Warum Christopher Nolan besser passt

Ein Teil der Wahrheit ist wahrscheinlich auch: Eine Bond-Revolution bleibt mit ihm aus.

An der Stelle kommt der Name ins Spiel, der seit Jahren wie explosiver Nebel über der Reihe wabert: Christopher Nolan ("Inception"), der bereits die wildesten Gedankenkonstrukte bebildert und sogar Interesse an Bond bekundet hat, aber schon wieder nicht zum Zug kommt (nebenbei ist er auch noch Brite).

Dabei wäre der Zeitpunkt jetzt ideal, meint zumindest dieser User bei Reddit:

"Denis Villeneuve ist ein guter Regisseur, aber sein Stil wirkt recht düster, und wir haben gerade eine dunkle Bond-Ära hinter uns. Deshalb habe ich gehofft, dass Nolan an Bord kommt. Ich habe das Gefühl, er könnte etwas von dem Spaß und dem fantastischen Element wieder einfangen, das Bond in der Craig-Ära gefehlt hat."

Villeneuves Handschrift ist geprägt durch ein langsames Erzähltempo, Informationen vermittelt er eher durch Ästhetik als durch Dialoge. Auch damit ist er ein klarer Gegenentwurf zu Nolan.

Das Beste aus allen bisherigen Bond-Welten kann und will er wahrscheinlich auch gar nicht zusammenbringen. Zwar zählt er zu den derzeit größten Regiestars, doch wie weit er das Franchise wirklich nach vorn bringen wird, ist durchaus fraglich – und ein großer Name am Ende des Tages ohnehin nicht alles, genau wie schöne Bilder.

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