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Luke Mockridge tritt nach Eklat wieder auf und macht alles noch schlimmer

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Luke Mockridge steht kurz nach dem letzten Eklat wieder auf der Bühne.Bild: IMAGO/Bonn.digital
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Luke Mockridge stellt sich auf der Bühne als Opfer dar – er hat nichts gelernt

19.09.2024, 11:16
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Luke Mockridge ist in den Schlagzeilen. Wieder einmal. In einem Podcast machte er sich über die Paralympics beziehungsweise Menschen mit körperlichen Einschränkungen lustig, woraufhin Sat.1 seine neue Show "Was ist in der Box?" kurzerhand absägte. Dass sich der Comedian bei Instagram entschuldigte rechtfertigte, half auch nicht mehr.

Doch da ist ja auch noch seine "Funny Times"-Tour. Während der Auftakt sowie weitere Auftritte ebenfalls abgesagt wurden, fand die Show in Wien am Mittwoch tatsächlich statt. Luke Mockridge nutzte die Gelegenheit vor allem, um sich selbst als Opfer zu inszenieren. Zu diesem Zeitpunkt überrascht das nicht einmal mehr.

Luke Mockridge wieder auf Tour: Das Elend geht weiter

"Krass, dass wir ausverkauft sind, obwohl klipp und klar geschrieben steht, dass ich der schlimmste Mensch der Welt bin", poltert der 35-Jährige gleich zu Beginn los und suggeriert damit schon: Nicht seine Aussagen sind das wahre Problem, sondern die vielen bösen Menschen, die sich daran stören und das auch kommunizieren.

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Im weiteren Verlauf wird es nicht besser. Er habe einen Witz gemacht, "der richtig beschissen ist. Der Menschen verletzt hat, und ich werde zu Recht kritisiert", gesteht Mockridge ein. Alle Achtung! Aber dann folgt das Aber. Was nach seiner Entschuldigung passiert sei, "ist nicht richtig". Er habe Drohungen erhalten, die in keinem Verhältnis stehen. "Wir haben nur Witze gemacht."

Im Anschluss der nächste Rollenwechsel: vom Opfer zum Märtyrer, der für politisch inkorrekten Humor einsteht (und sich, Spoiler, daher auch nicht ändern wird). Auch für diesen zweifelhaften Spagat ist sich Luke Mockridge nicht zu schade:

"Die, die uns drohen und furchtbare Dinge sagen und schreien, die meinen das Ernst. Und deswegen kann es nur richtig sein, hier heute zu spielen. Nicht nur heute, sondern die komplette Tour."

Luke Mockridge: sogar Schweigen wäre besser

Damit das klar ist: Natürlich ist es nicht in Ordnung, Luke Mockridge zu bedrohen. Egal, was er gesagt hat. Nicht in Ordnung ist es aber auch, mit einem rhetorischen Kniff direkt wieder von den eigenen Fehlern abzulenken. Denn genau das passiert hier.

Der überwiegende Teil der Kritik an seinen Aussagen mag hart und deutlich gewesen sein, aber eben auch gerechtfertigt. Eben nach der Devise: Wer austeilt, muss auch einstecken können. Doch Mockridge versteckt sich hinter den Personen, die mit ihren Kommentaren und Nachrichten übers Ziel hinausgeschossen sind und zeigt damit letztlich nur, dass er nichts verstanden hat.

Korrekt wäre: "Ich habe einen Fehler gemacht. Das tut mir leid". Und dann einfach nichts mehr. Ja, so einfach ist es. Sogar, wenn er das Thema auf der Bühne gar nicht zur Sprache gebracht hätte, wäre das der Ansage, die tatsächlich kam, vorzuziehen gewesen (zumal er sich bereits bei Instagram geäußert hatte). In manchen Fällen ist zu viel sagen schlimmer als schweigen.

Recht offensichtlich versucht der Comedian, die Kritik der letzten Tage zu seinen Gunsten zu nutzen. Auffallend nämlich sind die Worte "wir" und "uns". Plötzlich wird nicht mehr nur er mit dem Tode bedroht, sondern auch seine Fans müssen in Alarmbereitschaft sein. Er spricht von denen, "die uns drohen".

Mockridge beschwört eine Schicksalsgemeinschaft im Kampf gegen die Cancel Culture während eines Auftritts. Wir sitzen im selben Boot. Wir stehen zusammen gegen den Rest der Welt, der sich gegen uns verschworen hat.

Peinlicher kann es jetzt schon fast nicht mehr werden und doch ist wohl nicht auszuschließen, dass spätestens nächstes Jahr auch wieder eine TV-Show mit ihm angekündigt wird, wenn Gras über die Sache gewachsen ist. Der Titel "Funny Times" ist, zumindest für Mockridge, nach wie vor Programm.

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