Till Lindemann und seine Band Rammstein stehen seit Tagen in den Schlagzeilen. Bild: IMAGO images/Eyepix Group
Musik
10.06.2023, 16:1012.06.2023, 18:25
Seit mehr als einer Woche kursieren Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Die stammen von verschiedenen Frauen und haben bereits einige Konsequenzen nach sich gezogen: So wurde beispielsweise bei den vier München-Konzerten der Band die "Row Zero" verboten. Zudem soll es nach den Rammstein-Auftritten in Berlin keine After-Show-Party geben.
Mittlerweile wird Till Lindemann von der Berliner Presserechtskanzlei Schertz Bergmann vertreten und will gegen die Anschuldigungen gegen ihn vorgehen, die seine Anwälte in einer Presseerklärung als "ausnahmslos unwahr" bezeichnen.
Mehrere Unternehmen haben sich derweil bereits von Till Lindemann und der Band distanziert. Als Erstes hatte sich Kiepenheuer & Witsch von dem 60-jährigen Musiker getrennt – 2013 hatte der Kölner Verlag Lindemanns Gedichtband "In stillen Nächten" herausgegeben. Wenig später folgte Rossmann: Der Drogeriemarkt nahm die Rammstein-Parfüms aus seinem Sortiment.
Umso überraschender kommt die Entscheidung eines Profi-Klubs, der vehement an den Songs von Rammstein festhält.
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Bundesliga-Klub hält an Rammstein-Musik fest
Bei den Handballern der Füchse Berlin wird derzeit weiterhin ein Song von Rammstein als Einlaufmusik der Mannschaft angespielt. Zuletzt lief am Mittwoch beim Heimspiel gegen den HSV Hamburg in der Berliner Max-Schmeling-Halle das Intro des Rammstein-Lieds "Deutschland".
Der Sportvorstand und ehemalige Profi-Handballer Stefan Kretzschmar erklärt die Rammstein-Einlaufmusik der Füchse gegenüber der "Sport Bild": "Wir haben die Einlauf-Musik für die gesamte Saison konzipiert. Dies jetzt alles aufgrund der allgemeinen Berichterstattung auf links zu drehen, halte ich aktuell für Aktionismus." Auf die Musik zu verzichten, sei bislang intern "kein Thema" gewesen.
Spieler wünschen sich Rammstein-Songs
Doch nicht nur beim Einlaufen des Teams wird bei den Füchsen Berlin Rammstein gespielt. Wirft ein Spieler ein Tor, wird für den Treffer ein Song seiner Wahl abgespielt. Der Kreisläufer Mijajlo Marsenić hat als seine persönliche Triumph-Hymne den Rammstein-Hit "Radio" ausgewählt. Auch dieser Song war also am Mittwoch in der Max-Schmeling-Halle zu hören, als der 30-Jährige ein Tor erzielte.
Marsenić sagt selbst dazu: "Die Tor-Hymne von Rammstein habe ich schon seit zwei Jahren. Ich hoffe, dass die Hymne auch weiterhin bleiben kann. Ich mag das Lied gerne."
Der Hallensprecher des Füchse-Heimstadions, Michael Bernatek, könne noch nicht voraussagen, ob man beim Handball-Klub auch weiterhin an Rammstein-Musik als Teil der Einlaufshow festhalten werde. Die aktuelle Bundesliga-Saison ist fast abgeschlossen. Wie sich die nächste Saison gestaltet, sei noch offen:
"Mir ist das erst vor dem Spiel aufgefallen, dass wir bei der Einlaufmusik das Gitarren-Intro eines Rammstein-Hits spielen. Sicherlich werden wir in Anbetracht der Situation jetzt darüber reden, ob wir das in der neuen Saison auch so wollen, andererseits ist die Musik ja nicht verboten."
Kretzschmar verweist auf "Unschuldsvermutung"
Handball-Legende Stefan Kretzschmar macht hingegen deutlich, dass er hinter der Einlaufshow der Füchse steht – mit allem, was dazugehört: "Wir haben die Einlauf-Musik von Rammstein gewählt, weil sie uns gefällt. Generell gilt bis auf Weiteres die Unschuldsvermutung. Außerdem haben wir, wie ich finde, die beste Einlaufshow der Bundesliga."
In der jüngsten Ausgabe von "Gefragt – Gejagt" schafften es am Ende drei Quiz-Gäste ins Finale. Hier mussten sie noch einmal gegen "Quizgott" Sebastian Jacoby antreten. Darunter war auch Erik Schößer aus Braunshorn (Rheinland-Pfalz). Der Solaranlagenunternehmer erspielte sich in der Schnellraterunde 2000 Euro. Mit dem Ergebnis war er nicht ganz so zufrieden, wie er Alexander Bommes im Gespräch mitteilte.