Gegen Till Lindemann gibt es derzeit schwere Vorwürfe. Shelby Lynn war die erste Frau, die von ihrem Besuch eines Rammstein-Konzerts berichtete. Später sagte sie bei der Polizei aus. Ursprünglich hatte die Polizei in Vilnius mitgeteilt, dass es keine strafrechtlichen Ermittlungen geben würde. Nun werde nach einer Beschwerde von ihr geprüft, ob und wie die Ermittlungen doch aufgenommen werden. Influencerin Kayla Shyx teilte vor rund zwei Wochen ein Video auf ihrem Youtube-Kanal und erzählte, wie sie selbst eine Aftershowparty erlebt habe.
Am 14. Juni wurde derweil offiziell mitgeteilt, dass die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt. Nun enthüllte der "Tagesspiegel" exklusiv, dass die Ermittlungen gegen Lindemann schon länger laufen würden als bisher bekannt.
Wie die Zeitung jetzt nämlich berichtet, habe die Berliner Staatsanwaltschaft bereits am 7. Juni ein Verfahren gegen Till Lindemann eingeleitet. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Berlin sagte dies nun dem "Tagesspiegel". Öffentlich wurde dies allerdings erst eine Woche später. Der Grund, warum die Mitteilung erst am 14. Juni publik wurde, sei gewesen, dass Behördeninformationen ein besonderes Vertrauen entgegengebracht werde, damit würde "aber auch die große Gefahr einer öffentlichen Vorverurteilung der Betroffenen" einhergehen, hieß es.
Folglich habe die Staatsanwaltschaft die Regeln für eine "zulässige Verdachtsberichterstattung" zu berücksichtigen. Bevor somit über Ermittlungen öffentlich gesprochen wird, sei ein "Mindestbestand an Belegtatsachen" erforderlich. Welche das allerdings genau seien, dazu wollte die Staatsanwaltschaft nichts weiter bekanntgeben. Somit ist auch nicht klar, ob das Video von Kayla Shyx einen Teil dazu beigetragen hat. Dies wurde am 5. Juni auf ihrem Kanal online gestellt und hat mittlerweile über 5,6 Millionen Aufrufe.
Till Lindemann weist alle Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte Christian Schertz und Simon Bergmann veröffentlichten am 8. Juni, also nur einen Tag, nachdem die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet hatte, eine Presseerklärung. Darin hieß es: "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei Youtube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben." Und weiter: "Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten."