Derzeit befindet sich Frontsänger Till Lindemann mit Rammstein auf Tour. Vor Kurzem spielte die Band vier Konzerte in München. Am 14. Juni geht es für die Gruppe weiter in die Slowakei. Nach weiteren Terminen im Ausland stehen im Juli mehrere Auftritte im Berliner Olympiastadion auf dem Plan. Überschattet wird die Tournee seit rund zwei Wochen von Vorwürfen gegen Till Lindemann. Der 60-Jährige wies die Anschuldigungen gegen ihn zurück.
Dabei wird er vertreten durch die Berliner Rechtsanwälte Christian Schertz und Simon Bergmann. In einer Presseerklärung hieß es zuletzt unter anderem: "Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten." Derweil verkündete die Berliner Landespolitik Auflagen für die kommenden Konzerte.
Wie die Deutsche Presse-Agentur nun berichtet, hat Berlins Innensenatorin bekräftigt, dass es keine Aftershow-Partys geben wird. Iris Spranger (SPD) sagte im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses dazu: "Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass ich dem Schutz und der Sicherheit der Frauen absoluten Vorrang gegeben habe und die Mietverträge, die angestanden hätten für die Aftershow-Partys, unterbunden habe."
Und weiter: "In Berlin wird es in den Liegenschaften, die ich zu verantworten habe, keine Aftershow-Partys der Band Rammstein geben." Die Konzerte könne sie als solches aber nicht verbieten, "das steht nicht in meiner Hoheit", merkte sie an. Die Liegenschaften beziehen sich auf zwei Flächen nahe dem Olympiastadion, dies seien Bereiche auf dem Gelände von Olympiapark und Olympiabad.
Rammstein veröffentlichte bereits Anfang Juni auf Instagram einen Beitrag, in dem die Band auch über die Sicherheit auf ihren Konzerten sprach: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne."
Abschließend betonten die Musiker: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."
Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.