Das Musiklabel Universal sorgte zuletzt eher mit negativen Schlagzeilen für Aufsehen. So führte ein Streit mit Tiktok zuletzt dazu, dass die Songs zahlreicher Künstler:innen auf der Plattform nicht mehr zu hören waren.
Laut Berichten von US-Medien ist nun der nächste Streit mit dem Musik-Riesen angelaufen. 60 Seiten soll eine Klageschrift enthalten, die am Dienstag dieser Woche in Los Angeles eingereicht worden sein soll. Es geht um eine Summe von rund 200 Millionen Dollar. Dahinter steckt die fünfköpfige Band Limp Bizkit um Frontman Fred Durst.
Die Anwälte der Band sprechen von einem "betrügerischen" Verhalten der Universal Music Group (UMG). Sie behaupten, die Musiker hätten seit Jahrzehnten "keinen Cent an Tantiemen gesehen". Tantiemen sind Lizenzgebühren, die Musiker:innen zum Beispiel für die Wiedergabe ihrer Musik erhalten.
Konkret soll es in der Klage um die ersten sechs Alben der Nu-Metal-Band gehen, die zwischen 1997 und 2011 noch über das Sublabel Interscope veröffentlicht wurden.
Das US-Magazin "People" zitiert aus der ihnen vorliegenden Klageschrift. Darin wird Universal vorgeworfen, eine "betrügerische" Politik zu betreiben, die "absichtlich darauf ausgelegt" sei, den Musikern Tantiemen vorzuenthalten.
Limp Bizkit haben im Laufe ihrer Karriere mehr als 40 Millionen Tonträger verkauft. Insbesondere zwischen 1997 und 2004 war die Band auf ihrem Höhepunkt. Doch auch in diesem Jahr kann die Band mehr als 450 Millionen Streams bei Spotify verzeichnen.
Trotz der millionenfach verkauften Alben soll Universal die Tantiemen nicht ausgezahlt haben. Begründet wird dies damit, dass die Band die Summen angeblich "nicht wieder eingespielt" hatte, die für Aufnahmen und Ähnliches fällig geworden waren, zitiert "People". Es wird also behauptet, dass die Tantiemen noch nicht die gezahlten Vorschüsse übersteigen.
Frontman Fred Durst hatte in der Vergangenheit schon einmal seine Anwälte eingeschaltet. Laut "Billboard" soll er damit bereits erwirkt haben, dass UMG 1,03 Millionen US-Dollar für die Band und 2,3 Millionen US-Dollar für Dursts Label Flawless Records zahlen musste.
Nun ist man sich aber offenbar sicher, dass die Summe nicht genügt. Aus diesem Grund hat man die Klage in Los Angeles eingereicht. In der heißt es, dass die Beiträge, die UMG Limp Bizkit schuldet, "leicht über 200 Millionen Dollar" liegen können, zitiert "The Wrap".
In der Klage wird außerdem behauptet, dass Universal nicht nur Limp Bizkit Geld schulden könnte, sondern dass auch andere Musiker:innen betroffen sein könnten. Limp Bizkit jedenfalls geht jetzt mit der Klage hart gegen das Label vor. Sie sollen laut Berichten mehr als 20 Millionen Dollar Schadenersatz fordern.