Am vergangenen Freitag kochte eine heftige Diskussion zur neuen Single von Robin Schulz auf Social Media hoch. Der Star-DJ wurde von dem Berliner Newcomer Southstar beschuldigt, seinen Song "Miss You", der ein Gesangssample von Oliver Tree beinhaltet, eins zu eins geklaut zu haben.
Und tatsächlich klingen die beiden Tracks fast haargenau gleich, haben denselben Titel, dieselbe Länge. Southstar reagierte umgehend und machte den vermeintlichen Ideen-Klau öffentlich. Viele Musiker:innen wie Bausa, Symba oder Paula Hartmann teilten daraufhin Southstars Version von "Miss You" und schrieben dazu: "das Original."
Robin Schulz selbst reagierte zunächst nicht auf die Vorwürfe, bald darauf erschien aber ein kryptisches Statement seines Managements dazu. Nun legte Southstar, der mit bürgerlichem Namen Leon Kirschnek heißt, nach und stellte eine entscheidende Behauptung des Managements seinerseits richtig.
Robin Schulz' Manager Stefan Dabruck verfasste am Sonntagabend eine Stellungnahme zu "Miss You", die auch von dem DJ geteilt wurde. Darin heißt es: "Seit über 20 Jahren navigieren wir fair und mit großem Respekt vor allem Künstler:innen und deren kreative Arbeit. Manchmal überrascht mich die Kühnheit von anderen Artists, Rechte und Werke bewusst zu missachten und daraus Kapital zu schlagen." Weiter fügte Dabruck, der sich laut Instagram derzeit von einer OP im Krankenhaus erholt, hinzu:
"Mehr Infos und wichtiger Kontext" dazu sollten zeitnah folgen, vermutlich durch den Krankenhausaufenthalt Dabrucks warten die Beteiligten noch immer darauf.
Southstar selbst bekräftigte in einer weiteren Stellungnahme auf seinem Instagram-Account, dass seine Version des Dance-Tracks bereits am 9. Mai 2022 erschienen sei. Danach habe Southstar bei Sony Music gesignt, woraufhin die Rechte an dem Stück geklärt worden seien. Am 30. Juli erfolgte ein Re-Upload des Songs auf den Musik-Streaming-Plattformen.
Das Statement scheint also auf die Behauptung des Schulz-Managements anzuspielen, dass "Rechte und Werke bewusst" durch ihn missachtet worden seien. Robin Schulz' Version, die bis heute nicht auf seinen Social-Media-Konten beworben wird, ist schließlich erst am 5. August erschienen. Von einer geplanten Zusammenarbeit sprach sich Southstar ebenfalls frei. Er erklärte dazu:
Kommentare wurden unter Dabrucks Statement zum angeblich geklauten Werk deaktiviert, unter allen weiteren Posts ist das nicht der Fall. Auch von Schulz gab es dazu bisweilen keine weitere Erklärung, stattdessen setzt der Künstler, der auch international erfolgreich ist, seine Auftritte im Ausland fort und hält die Tourstopps auch auf Instagram weiterhin fest.
Beruhigt hat sich die Situation unter Schulz' Posts aber auch nach dem kryptischen Statement seines langjährigen Managers nicht. Dort dominieren in der Kommentarspalte noch immer kritische Beiträge. "Stell dir vor, du hast es nötig, Tracks von kleinen Künstlern zu stehlen, nur weil die damit mehr als nur ein bisschen Erfolg haben", "So schwach" und "Schäm dich", schrieben verschiedene User aufgebracht.
Zumindest scheint Schulz das im Gegensatz zu Southstar wenig zu kümmern – nichts deutet darauf hin, dass es zeitnah eine weitere Aussage zu "Miss You" geben wird. Der Song ist weiterhin auf allen Streaming-Plattformen neben dem des Newcomers zu finden.
(cfl)