Am 11. Februar erschien Katja Krasavices neue Single "Onlyfans" samt Musikvideo, in dem unter anderem auch Kaninchen mit gefärbtem Fell eine Rolle spielten. Kurz nach dem Release meldeten sich etliche Fans in den Kommentaren kritisch zu Wort und warfen der ehemaligen Youtuberin Tierquälerei vor.
Auch die Jugendorganisation PETA Zwei veröffentlichte ein Statement zum Clip, in dem es hieß: "Dass lebende Tiere für Musikvideos, Filme oder Fotoshootings benutzt werden, ist weder zeitgemäß noch tiergerecht. Alle Tiere leiden an Sets – und all diese Tiere fristen ein Leben in Gefangenschaft, werden für Unterhaltungszwecke ausgebeutet und, wie in diesem Fall, sogar körperlich angegangen, indem ihr Fell gefärbt wurde." Ohne dazu Stellung zu beziehen, ließ die Rapperin die betreffenden Szenen aus dem Video entfernen, was wiederum Kritik auslöste, denn es bestand der Verdacht, sie wolle den Shitstorm eindämmen, indem sie die Bilder einfach verschwinden ließ.
Nun gab Katja dem Youtuber Leeroy Matata ein Interview, in dem sie direkt zu Beginn mit den Vorwürfen konfrontiert wurde. Die Künstlerin rechtfertigte sich in dem Gespräch und erklärte, dass sie sich im Nachhinein zum Video durchaus Gedanken über ihr Vorgehen gemacht habe. Wichtige Details ließ sie jedoch auch in diesem Statement aus.
Zunächst gab Katja in dem Youtube-Interview zu verstehen, dass sie es verstehen könne, dass "so viele Leute traurig darüber sind, dass ich Hasen im Video hatte." Ergänzend führt sie jedoch auch an, dass eine Tiertrainerin am Set gewesen sei:
In der Vergangenheit hatte sie bereits verschiedene Lebewesen in ihren Videos gehabt, darunter Pferde, Schlangen oder Hunde. Es sei ihr dabei aber immer wichtig gewesen, dass eine Person am Set gewesen ist, die sich mit den Tieren auskennt und bei Bedarf auch eingreifen kann.
Das sei aber bei "Onlyfans" nicht der Fall gewesen und auch alle anderen Beteiligten hätten keinerlei Einwände gehabt: "Es kam keiner zu mir und hat gesagt: 'Katja, das was du machst ist Kacke.' Weder beim Dreh, bei der Planung, noch am Set. Wäre nur einer gekommen, hätte ich das überdacht, recherchiert und es abgebrochen."
Im Nachgang hätte sie sich erst über die Besonderheiten der tierischen Protagonisten informiert, was ihr leid getan habe: "Ich habe dann auch gelesen, dass Hasen sehr sensibel sind und übertrieben auf Stress reagieren und dann tat mir das übertrieben leid, denn ich bin ein tierlieber Mensch." Anschließend bat sie um Entschuldigung:
Zusätzlich merkte sie an, dass viele ihrer männlichen Rap-Kollegen ebenfalls teils wilde Tiere in ihren Musikvideos hätten und dass sich in diesen Fällen keine Kritik geregt hätte. Sie hätte die Szenen mit den Kaninchen aus folgendem Grund gelöscht: "Weil ich das einsehe und nie wieder machen werde."
Ein wichtiger Punkt wird in diesem Statement jedoch scheinbar bewusst ausgelassen: Nicht allein das Auftreten der Kaninchen im Video wurde ihr vorgeworfen, sondern auch die Tatsache, dass deren Fell gefärbt war. Auch das schien offenbar durch die Tiertrainerin abgesegnet worden zu sein, doch zu diesem Vorgehen äußerte sich Katja nicht weiter.
Auch, dass es eine Nacktkatze in "Onlyfans" zu sehen gab, fand keine Erwähnung mehr, das Tier ist zudem nach wie vor im Clip. Bei Nacktkatzen handelt es sich laut PETA Zwei allerdings um eine Qualzüchtung: "Sie leiden oftmals unter Hautkrankheiten und zudem fehlen die zur Orientierung wichtigen Tasthaare", hieß es seinerzeit dazu auf Instagram.
Es ist zudem nicht das erste Mal, dass sich Katja Anschuldigungen der Tierausbeutung ausgesetzt sehen muss. 2019 machte die Interpretin Werbung für Echtpelz, nachdem sie sich zwei Jahre zuvor eigentlich davon distanziert hatte. Auch damals löschte sie den Post nach einiger Zeit und antwortete nicht auf die Vorwürfe ihrer Community. Wie sie in Zukunft mit dem Thema Tierschutz umgehen wird, bleibt also abzuwarten.
(cfl)