Der Ballermann-Hit "Layla" hat in den vergangenen Wochen ordentlich sein Fett weg bekommen. Der Vorwurf: Der Song von DJ Robin und Schürze sei sexistisch. Schließlich geht es im zum Mitgrölen gemachten Song um eine "Puffmama", die "schöner, jünger, geiler" sei.
Worte, die bei Kritikern alles andere als gut ankommen. Dem Erfolg des Songs stand die Debatte aber offenbar nicht im Wege.
Die kontroverse Diskussion um "Layla" blieb nicht ohne Folgen: Der im März 2022 erschienene Hit wurde heftig kritisiert – und infolgedessen auf zahlreichen Festen und Veranstaltungen verboten oder nur zensiert gespielt.
Durch den Songs entbrannte aber nicht nur eine Sexismus-Debatte, sondern wegen der angeblichen Zensur auch eine Diskussion um den Stellenwert der Kunstfreiheit. Darf die Kunstfreiheit für andere Werte beschnitten werden? Und wenn ja, inwieweit?
Der Bekanntheit des Songs scheint diese Kontroverse allerdings keinen Abbruch getan zu haben. Im Gegenteil: Der Party-Hit hat sich nun den Titel "Sommerhit des Jahres" geschnappt.
Mittlerweile kennt fast jeder den umstrittenen Ballermann-Hit.
Laut GfK Entertainment wurde "Layla" mehr als 60 Millionen Mal gestreamt. Schon seit fünf Wochen steht er an der Spitze der Charts, auch in Österreich und der Schweiz. "An 'Layla' führt in diesem Sommer kein Weg vorbei", hieß es aus Baden-Baden von den offiziellen Charts-Ermittlern.
Dabei klettern die Verkäufe und Streaming-Zahlen immer weiter in die Höhe. "Die repräsentativen Streaming- und Verkaufsdaten ergeben in diesem Jahr ein eindeutiges Bild", sagt Mathias Giloth von Gfk Entertainment.
Mit seinem Erfolg zieht der Ballermann-Ohrwurm-Song sogar mit den ganz Großen gleich. Der Dance-Pop-Song "Bad Habits" von Ed Sheeran war etwa Ende August des Vorjahres zum Sommerhit gekürt worden.
DJ Robin zeigt sich gegenüber "Bild" stolz über den Song: "Ich wache jeden Morgen auf und denke ... Schade, das habe ich wohl nur geträumt! Und dann fang ich an zu grinsen!"
Die Kontroverse um den Hit geht nach Bekanntwerden des Charts-Erfolgs in die nächste Runde: Im Netz äußern sich beide Lager.
Dabei können sich die Fans des Ohrwurm-Hits ein bisschen Schadenfreude nicht verkneifen. "Naaaaaa, was sagt ihr jetzt, ihr Kritiker?", schreibt etwa ein Fan auf Twitter.
Bei anderen überwiegt die Freude über den Erfolg. "Hammer", heißt es in einem Tweet. Eine andere Twitter-Userin lässt ihrer Freude unter dem Hashtag "#Layla" ebenfalls freien Lauf. "Ich wusste, dass es ein geiler Sommer 2022 wird. Aber sooo geil?", schreibt sie.
Einen anderen Nutzer verwundert die Nachricht über den Chart-Erfolg des Hits angeblich nicht. Er fragt: "Was haben die Menschen denn gedacht, wie sie sich über das Lied echauffiert haben, auf verboten gedrängt haben?" Er schreibt: "Tut mir leid, das musste so kommen …"
Ob man den Song nun mag oder nicht: Eine Person bringt die Gründe für den Erfolg des Hits wohl auf den Punkt: "Besser schlechte PR als gar keine."
(ast)