Rund 35 Jahre lief "Das Phantom der Oper" am New Yorker Broadway – klar, dass das berühmte Musical nach so einer langen Zeit beachtliche Zahlen vorweisen kann. Fast 14.000 Vorstellungen "Das Phantom der Oper" sind gelaufen. Rund 19,5 Millionen Menschen sollen das "Phantom" in New York gesehen haben. Etwa 6500 Mitarbeitende haben im Laufe der dreieinhalb Jahrzehnte an der Produktion mitgewirkt, darunter wohl 450 Schauspieler:innen. Der Ticketverkauf brachte mehr als 1,4 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) ein.
Weiter wachsen werden die Zahlen wohl nicht mehr. Das Musical um das im Gesicht entstellte Phantom, das im 19. Jahrhundert in den Katakomben der Pariser Oper lebt und sich in die Sängerin Christine verliebt, wurde am Sonntagabend (Ortszeit) zum letzten Mal aufgeführt – zumindest vorerst.
Ausschlaggebend für die Einstellung waren laut der Produktionsfirma offenbar die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Kosten waren wohl zu hoch und gleichzeitig sank – zumindest zwischenzeitlich – die Nachfrage nach Tickets. Was folgte, war das Aus des Musicals. Nach der Pause durch die Pandemie konnte das Stück demnach nur schwer an alte Erfolge anknüpfen.
Ein letztes Mal lockte das "Phantom" nun also ins New Yorker Majestic-Theater. Im Publikum bei der ausverkauften Vorstellung befanden sich laut Medienberichten auch einige Stars, zum Beispiel Glenn Close, Lin-Manuel Miranda und die erste Hauptdarstellerin Sarah Brightman.
Auch der Komponist Andrew Lloyd Webber war beim letzten Auftritt des am längsten am Broadway laufenden Musicals anwesend. Nachdem der Vorhang gefallen war, meldete sich Webber auch selbst zu Wort. Die letzte Vorstellung widmete er seinem kürzlich verstorbenen Sohn. "Als er ein kleiner Junge war, hat er ein bisschen von dieser Musik gehört und geliebt", erklärte er.
Ursprünglich hätte die Show bereits im Februar abgesetzt werden sollen. Die Nachricht, dass das "Phantom" zu Ende geht, kurbelte den Kartenverkauf jedoch noch einmal an, sodass das Enddatum auf Mitte April verschoben wurde.
Komponist Webber und auch Produzent Cameron Mackintosh kündigten aber bei der vorerst letzten Vorstellung noch einmal an, dass sie bereits über eine mögliche Wiederaufnahme nachdenken.
(Mit Material von dpa und afp)