Festival-Fans sind so manches Leid gewohnt. Wie soll es auch anders sein: Wer tagelang im Freien zeltet, setzt sich zwangsläufig den Launen der Natur aus. Gerade im Sommer sind plötzliche Gewitter und heftige Regenfälle fast unvermeidbar.
Die meisten passionierten Festivalgänger:innen dürften sich also mit schlammigen Zeltplätzen und stundenlangem Ausharren im Regen auskennen. So schwierig wie beim diesjährigen Wacken-Festival wird es ihnen aber selten gemacht.
Denn der Dauerregen, der Schleswig-Holstein seit Tagen heimsucht, macht Fans und Veranstalter:innen derzeit einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Weil das Gelände aufgrund des Schlamms nicht mehr passierbar ist, wurde die Anreise bereits am Montag vorübergehend gestoppt – und am Dienstag sieht es nicht besser aus.
Auf dem offiziellen Instagram-Account des Wacken-Festivals heißt es in einer Mitteilung von Dienstagmittag: "Leider ist nach Auskunft der vor Ort anwesenden Meteorologen weiterhin mit Massivregen und möglichen Gewittern jederzeit und anhaltend zu rechnen". Der Anreisestopp bleibe somit bestehen, die Besucher:innen werden gebeten, von weiteren Anreisen "grundsätzlich abzusehen".
Neben Enttäuschung und Empörung über die lange ausbleibende Kommunikation vonseiten des Veranstalters mischen sich zunehmend auch Witze und Memes unter die Reaktionen zum Wacken-Chaos.
Mit Blick auf die heftigen Regenfälle, die laut Veranstaltern am Montag und Dienstag circa 40 Liter pro Quadratmeter betragen haben, stehen dort nicht nur die Autos auf schlammigen Grund, sondern auch die bereits aufgebauten Zelte. Ein Twitter-User zeigte sich daraufhin kreativ und postete ein Bild von einem Zelt – das auf einer Luftmatratze im Wasser schwimmt. "Ich verstehe das Problem nicht?", fragt er dazu, versehen mit #wacken2023.
Ein anderer Running Gag in den Kommentaren: Angesichts der langen Staus, die sich vor dem Gelände gebildet haben – weil reihenweise feststeckende Autos von Traktoren aus dem Schlamm gezogen werden müssen – haben viele bereits im Stau ihr Lager aufgeschlagen. Fotos von Gaskochern, auf denen Ravioli-Dosen köcheln oder Standgrills, die Festival-Besucher:innen auf und an den Zufahrtsstraßen aufgebaut haben, machen aktuell die Runde.
"Wir nehmen einfach Wacken und schieben es woanders hin", schreibt ein Tiktok-User zu einem Video, von seinem Gasgrill auf der Landstraße gen Wacken. "Hilft ja alles nix", kommentiert ein anderer bei Twitter, der sich auf dem Gaskocher ein Süppchen kocht.
Aber auch spontane Outfit-Wechsel sind für viele Wacken-Fans aktuell Thema. So zeigt eine Tiktok-Userin ihren sommerlichen Look vom vergangenen Jahr – und schneidet den diesjährigen gegen, der vor allem aus Hoodie und einem umfunktionierten Müllsack besteht.
Für alle, die sich am Dienstag auf den Weg nach Wacken machen, hat ein Twitter-User einen heißen Tipp. "Falls jemand heute doch schon nach Wacken möchte, empfehle ich einen Trecker", schreibt er zu einem Video, in dem ein solcher durch einen See pflügt.