Der Hype um Taylor Swift reißt einfach nicht ab. Seit die Sängerin im vergangenen Jahr ihre "Eras"-Tour in den USA startete, ist sie omnipräsent. Bei den Grammys räumte sie ebenfalls ab und durfte für ihr Album "Midnights" sechs Preise mit nach Hause nehmen, darunter auch die Auszeichnung für das "Album des Jahres".
Wer noch eine Idee davon braucht, wie groß der Hype um die Sängerin ist: Als sie vor wenigen Wochen ein Teaser-Video für ihr neues Album auf Apple Music veröffentlichte, erreichte das sofort den ersten Platz der Videocharts – und das, obwohl in dem Clip nur statisches Rauschen zu hören ist und man eine animierte Grafik mit einer schriftlichen Botschaft zu "The Tortured Poets Departement" sieht.
Dass Taylor Swift so erfolgreich ist, hat sie vor allem auch ihren Fans zu verdanken. In einer Dokumentation beleuchtet das Netzwerk Y-Kollektiv nun, wie weit Fans wirklich für die Sängerin gehen und welche Kosten sie dafür bereit sind zu tragen.
Der Film mit dem Titel "Swifties – Superfans hautnah" steht seit dem 8. April in der ARD-Mediathek zur Verfügung. Darin widmen sich die Autor:innen der Fangemeinde von Taylor, die sich selbst Swifties getauft hat.
Dass die für ihre Lieblingssängerin jede Menge tun würden, ist inzwischen bekannt. Doch die Dokumentation zeigt anhand einiger Beispiele, was das konkret bedeutet.
So kommen in der Doku etwa die Fans Jackie und Lee zu Wort. Sie werden sieben Konzerte von Taylors aktueller Tour besuchen. Und das kostet jede Menge Geld. Die Doku stellt hierzu heraus: 1300 US-Dollar, also knapp 1200 Euro, investieren Swifties im Schnitt für ein Konzert der Sängerin. Eine stolze Summe.
Das besagte Paar finanziert das Ganze, in dem es selbst bedruckte Fan-Artikel im Internet verkauft. Für die Summe haben die beiden durchaus Verständnis. Die hohen Ausgaben seien "die Erinnerung wert", finden sie.
In Deutschland kosteten Karten für die "Eras"-Tour zwischen 100 und 800 Euro, die Konzerte waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Inzwischen werden die Tickets auf Verkaufsportalen für Preise zwischen 470 Euro und 3000 Euro angeboten.
Auf Ebay werden inzwischen schon gar nicht mehr die Karten selbst, sondern schlicht das Verkaufsrecht für den Fansale von Eventim für Preise bis zu 800 Euro angeboten. Ein Preis, zu dem noch einmal die Kosten von 300 Euro für zwei Tickets dazukommen sowie jeweils 10 Euro Personalisierungsgebühr von Eventim.
Doch warum sind Fans überhaupt bereit, solche Summen zu investieren? In der Doku kommen natürlich auch hierzu die Fans selbst zu Wort.
So erklärt ein Fan bei einer Taylor-Swift-Party in Köln: "Ich unterstütze sie bei jeder Sache, die sie macht. Ich werde wahrscheinlich für immer ein Swiftie sein, weil sie einfach toll ist und ich sie einfach liebe."
Musikwissenschaftlerin Svenja Reiner gibt in der Doku indes eine ganz eigene Erklärung dafür, warum Fans zu so etwas bereit sind. "Fans suchen und stellen sich selbst Sinn darin her, wie andere das vielleicht bei Religionen oder bestimmten Weltanschauungen tun", erklärt sie in der Dokumentation. Taylor biete eine Art Projektionsfläche für ihre Fans, in dem sie über sehr universelle Themen schreibe.
Die lassen sich Swifties offensichtlich einiges kosten. Wie lange die Fans allerdings noch bereit sind, ihr Idol bedingungslos zu unterstützen, könnte sich schon in anderthalb Wochen zeigen.
Dann erscheint mit "The Tortured Poets Departement" das neue Album der Sängerin, das sie in gleich vier verschiedenen Varianten veröffentlichte, auf denen jeweils ein Bonustrack zu hören ist.
Zum ersten Mal gab es daraufhin deutliche Kritik von ihrer sonst so treuen Fangemeinde. Ob sie das allerdings wirklich davon abgehalten hat, das Album zu kaufen, steht erst final fest, wenn die Verkaufszahlen nach der Veröffentlichung am 19. April publik werden.