
Die Ärzte präsentierten die erste Live-Musik ever in den "Tagesthemen" und hatten eine ernsthafte Forderung.bild: screenshot ard
Musik
24.10.2020, 09:4224.10.2020, 13:26
"Tagesthemen"-Zuschauer trauten am Freitagabend ihren Augen und Ohren nicht. Die normalerweise so nüchterne ARD-Nachrichtensendung wurde dieses Mal von den Ärzten eröffnet. Und zwar mit einem Mini-Auftritt - damit gab es erstmals Live-Musik in der Nachrichtensendung.
Die normalerweise eher unernsten Punk-Musiker der Ärzte fungierten im Anschluss als Interviewpartner mit einem ernsten Anliegen in den
"Tagesthemen": Bei ihrem ungewöhnlichen Auftritt in der
ARD-Sendung appellierte die Berliner Band an die Politik, in der Corona-Krise die Kulturbranche nicht zu vergessen.
Die Menschen, die in der Musikszene arbeiten, würden in Zeiten von
Corona ignoriert, sagte Ärzte-Sänger Farin Urlaub.
Ärzte fordern Unterstützung für Kultur
"Das Problem ist tatsächlich, wir nehmen Kultur als gegeben hin,
Kultur ist einfach immer da", sagte Urlaub. Dabei falle zu wenig auf,
dass Kultur nicht nur kommerziell erfolgreiche Bandmusiker wie sie
selbst brauche, sondern einen ganzen Unterbau: Clubbetreiber,
sogenannte Roadies, also Technik- und Aufbauhelfer, sowie kleinere
Bands, die noch keine Plattenverträge haben. Wenn das wegbreche, sei
das ein "langfristiger Schaden".
Schlagzeuger Bela B. berichtete, dass wegen der fehlenden
Auftrittmöglichkeiten in der Krise viele dieser Menschen seit sieben
Monaten keine Arbeit hätten. "Wir hoffen, die Politiker dazu zu
bringen, diese Branche mit 1,4 Millionen Menschen auch zu sehen."
Autokonzerte oder Stream-Konzerte spielten für die Band als
Überbrückungsmöglichkeit in der Corona-Krise keine Rolle. "Das passt
nicht zu uns. Unser Publikum muss sich aneinander reiben", sagt Bela
B. Ihre geplante Tour hatten Die Ärzte auf das nächste Jahr
verschoben. "Wir müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass
solange Corona so wütet wie jetzt gerade, dass die Art von Konzerten,
die wir gerne spielen, einfach nicht möglich sind", sagte Urlaub. Für
kleinere, weniger bekannte Bands oder Clubbetreiber und die Techniker
sei die Situation aber schlimmer.
Am Freitag hatte die Band ihr neues Album "Hell" veröffentlicht.
(hau/dpa)
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