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Nachdem diesen Sommer mehrere Frauen Anschuldigungen gegen Till Lindemann erhoben hatten, steht nun fest, dass dem Rammstein-Sänger keine rechtlichen Konsequenzen drohen. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte zwar gegen den Musiker, stellte das Verfahren nach einigen Wochen aber wieder ein.
Lindemann selbst hat in den vergangenen Monaten jedoch auch Gerichte eingeschaltet. Über seine Anwälte ging er gegen diverse Medien-Berichte im Zusammenhang mit den Anschuldigungen vor, teils erfolgreich. Die Wiener Medienanstalt ORF beispielsweise musste nun einen Online-Artikel nach einer einstweiligen Verfügung abändern. Dabei gingen die Verantwortlichen auf unkonventionelle Weise vor.
Lindemann erlangte kürzlich vor dem Landgericht Hamburg einen juristischen Erfolg gegen den ORF. Bestimmte Passagen eines Artikels, der am 24. Juli diesen Jahres veröffentlicht wurde, dürfen nicht mehr wiedergegeben werden.
Daran hält sich der Österreichische Rundfunk auch, jedoch geht er einen kuriosen Weg. Der Text ist nach wie vor online, doch eine Sache sticht sofort ins Auge: Der Artikel wimmelt geradezu vor Aneinanderreihungen des Buchstaben "X" in Groß- und Kleinschreibung, mehrere komplette Absätze sind betroffen. Auch Anführungszeichen sind noch zu erkennen. Auf den ersten Blick wirkt es beinahe so, als sei die Seite womöglich gehackt worden.
Doch diese Darstellung ist Absicht und zeigt die Reaktion des ORF auf die von Lindemann erwirkte Verfügung. Dort, wo nun ein "X" steht, waren ursprünglich jene Passagen zu lesen, die nach Vorgabe des Gerichts zensiert werden mussten. Dieses Vorgehen ist denkbar unüblich, denn normalerweise werden betroffene Abschnitte umformuliert oder ganz gestrichen. Den Artikel komplett zu löschen, ist natürlich ebenfalls eine Option.
Till Lindemann treibt derweil seine Karriere voran, genauer gesagt sein nach ihm benanntes Solo-Projekt. Aufgrund einer Erkrankung sagte er zwar kürzlich einem großen US-Festival ab, doch im November steht für den Musiker eine Solo-Tour an, die durch 13 europäische Städte führt.
Neues musikalisches Material gibt es ebenfalls. Im September veröffentlichte Till Lindemann die Single "Zunge", das kommende Album trägt denselben Titel und wird am 3. November veröffentlicht. Wann und wie es mit Rammstein weitergeht, ist hingegen unklar, rund um eine mögliche neue Tour der Band wird aber bereits spekuliert. Die letzte war selbst im Licht der Vorwürfe gegen Lindemann ein großer kommerzieller Erfolg.
Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass das Label Universal die Zusammenarbeit mit dem Sänger aussetzt. Die Entscheidung wurde angeblich in beidseitigem Einvernehmen getroffen.
