Am 19. September ging es im "Sat.1-Frühstücksfernsehen" äußerst turbulent zu, dabei wollte Schlagersänger Heino eigentlich nur sein neues Album "Lieder meiner Heimat" vorstellen.
Bei Social Media trudelten im Verlauf der Sendung jedoch zahlreiche empörte Reaktionen ein. Der Vorwurf: Der 84-Jährige habe rassistische Aussagen im TV getätigt.
Unter anderem positionierte sich der Sänger deutlich gegen das Gendern beziehungsweise schimpfte über Personen, die auf Sprachsensibilität achten. "Denen haben sie ins Gehirn geschissen", urteilte er. Daneben sprach er sich dafür aus, weiterhin das "Zigeuner-Leben" zu besingen. Dabei ist "Zigeuner" ein Begriff, der im deutschen Sprachraum von vielen Roma und Sinti als diskriminierend zurückgewiesen wird.
Unter dem Instagram-Post des offiziellen Accounts des Frühstücksfernsehens gibt es jetzt jedenfalls mächtig Gegenwind.
"Unfassbar schlimm, was er so von sich gibt. Und das in Dauerschleife den ganzen Morgen", schreibt beispielsweise eine Zuschauerin. Kritik gibt es explizit auch gegen Sat.1, genauer gesagt Matthias Killing. Der Vorwurf: Heino habe seine Aussagen im TV unwidersprochen tätigen können. Ein weiterer Kommentar lautet demnach:
Ein User urteilt sogar mit Blick auf den Volksmusiker: "Das war mal eine absolute Nullnummer." Schließlich fasst eine Person ironisch zusammen: "Alte weiße Männer finden Gendern scheiße und verweigern sich Rassismus-kritischem Sprachgebrauch. Ist ja mal was ganz Neues."
In einem etwas ausführlicheren Beitrag gibt eine Zuschauerin in Richtung des Sängers zu bedenken: "Nur, weil du Texte ohne böse Absicht oder mit guter Intention singst, heißt das leider nicht automatisch, dass Leute deswegen nicht verletzt werden." Ein Sat.1-Sprecher erklärt auf watson-Anfrage zu dem Heino-Auftritt:
Eigentlich wollte Heino bereits vor 20 Jahren von der Bühne abtreten, schon im Jahr 2005 absolvierte er eine Abschiedstournee. 2013 beschritt er dann plötzlich sogar einen neuen Karriere-Weg und verließ den sicheren Pfad des klassischen Schlagers. Auf seinem Cover-Album "Mit freundlichen Grüßen" interpretierte er Songs von Bands wie Die Ärzte, Rammstein oder Die Fantastischen Vier neu.
Ob er mit "Lieder meiner Heimat" noch einmal einen Charts-Erfolg landen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber spätestens nach seinem Auftritt im "Sat.1-Frühstücksfernsehen": Die Aufmerksamkeit ist ihm gewiss – wenn auch aus zweifelhaften Gründen.