Fans der Kult-Band Gorillaz können sich derzeit freuen: "Cracker Island" heißt das neue Album, das gerade in den Startlöchern steht. Was dabei in den Hintergrund rückt: Das Werk ist im Grunde nur ein Ersatz für etwas Größeres. Denn eine Netflix-Produktion, die stattdessen angedacht war, soll jetzt nicht mehr stattfinden.
Die Idee ist fast so alt wie die Band selbst: Damon Albarn und Jamie Hewlett, die Gorillaz 1998 gründeten, sprachen bereits 2002 darüber, einen Film über die eigene Band zu produzieren – natürlich untermalt mit entsprechender Musik der Truppe.
Fast 20 Jahre später sieht das Ganze schon sehr viel konkreter aus. In einem Interview mit "Apple Music" (via "Musictech") verkündete Albarn 2021 die genannte Netflix-Produktion:
Doch dazu soll es wohl zunächst nicht mehr kommen. In einem neuen Interview mit dem belgischen Magazin "Humo" hat der Musiker nun verraten, dass sich die Sache alles andere als gut entwickelt hat.
Gerade weil es ein so langer Weg war, bis die Gorillaz ihren Film endlich verwirklichen sollten, und Damon Albarn sich in dem oben erwähnten Zitat entsprechend euphorisch gezeigt hat, schwingt in seinen neusten Äußerungen zu dem Thema eine gewisse Enttäuschung mit. Dort erklärt er nämlich nun:
Als Begründung dafür nennt der Musiker die übereifrige Produktions-Planung des Streaming-Konzerns: "Sie gerieten in Panik, weil sie zu viele Inhalte produziert haben und beschlossen, ihr Filmangebot zu kürzen." Doch auch Personal-Änderungen hätten die Sache deutlich erschwert.
So habe der Mann, der mit den Gorillaz zusammenarbeiten wollte, den Konzern gewechselt. Für Albarn hat dieser Umstand bereits das Aus seines Projektes besiegelt: "Dann verlierst du deinen Schutzengel. Hollywood ist da ziemlich hart. Wenn ein neuer Typ kommt, muss und wird er eine andere Meinung vertreten, auch wenn er heimlich mit seinem Vorgänger übereinstimmt."
Dass der Abbruch der geplanten Netflix-Produktion nicht gerade unerwartet kam, sondern nach all den Jahren der Planung vielmehr in die Band-Biographie passt, verdeutlicht etwa der folgende Tweet. Hier zeigt ein User das Titelbild eines schon 2002 geplanten Gorillaz-Films, und schreibt dazu: "Manche Dinge ändern sich nie."
Die gute Nachricht bleibt: Statt der Netflix-Produktion bringen Gorillaz am 24. Februar ihr neues Album "Cracker Island" auf den Markt. In dem erwähnten "Humo"-Interview wird deutlich, dass das Album wohl nicht zustande gekommen wäre, hätte man sich auf den Film konzentriert. Den folgenden Song hat die Band bereits im Voraus veröffentlicht: