Mit ihrem Erfolg sorgt die US-Sängerin Taylor Swift immer wieder für neue Rekorde. Am 21. Oktober erschien ihr neues Album "Midnights", das auf Spotify in nur 24 Stunden zum meistgestreamten Album wurde. In den ersten Stunden sorgten die vielen Aufrufe sogar für zahlreiche Störungen innerhalb der App. Wenig später besetzte Swift als erste Musikerin der Geschichte die ersten zehn Plätze der US-Charts zur gleichen Zeit.
Jetzt hat die Musikerin offenbar einen weiteren Rekord gebrochen: Am vergangenen Dienstag startete auf Ticketmaster der Vorverkauf zu ihrer Stadion-Tour in den USA. Die Nachfrage war dabei so groß, dass nicht nur die Website des Ticketanbieters abstürzte, sondern sich später sogar die Politik dem Thema widmete.
Dass die Nachfrage nach den Konzert-Tickets groß sein würde, war zu erwarten. Nicht nur präsentiert die Sängerin erstmals ihr neues Erfolgs-Album live – es sind auch die ersten Taylor Swift-Konzerte seit fünf Jahren. Allerdings: In diesem Fall nahm die große Ticket-Nachfrage neue Ausmaße an, was bei vielen Fans mit Enttäuschung und Ärgernissen endete.
Viele der Millionen Leute, die versuchten, zeitgleich Tickets zu ergattern, landeten in Warteschlangen, die wohl bis zu acht Stunden dauerten. Laut Ticketmaster waren in dieser Zeit bereits Hunderttausende Fans erfolgreich. Ebenso viele waren jedoch am Ende zu spät und konnten sich kein Ticket mehr kaufen.
Ihrem Ärger lassen die Fans auf Twitter freien Lauf. Eine Person etwa teilt ein Foto, auf dem ein einzelner Fan jubelnd in einem leeren Stadion steht, und kommentiert das Bild folgendermaßen:
Eine weitere Person nahm den Ärger mit Humor und postete ein fiktives Buch-Cover mit dem Titel "Ich überlebte den Taylor Swift-Vorverkauf auf Ticketmaster". Dem wurde im Tweet der Satz hinzugefügt: "Taylor Swift ist die einzige Person, für die ich sieben Stunden Warteschlange auf mich nehme."
Schon zu Beginn des Vorverkaufs begannen die Schwierigkeiten. Nach einigen Stunden teilte Ticketmaster via Twitter ein Update mit mehreren Punkten, die für den weiteren Verkauf zu beachten seien. Darin heißt es unter anderem, dass der Vorverkauf für alle Swift-Konzerte der US-Westküste wegen der vorherrschenden Probleme von 10 Uhr auf 15 Uhr verlegt werden müsse.
Weiterhin wurde in dem Statement dazu aufgerufen, in Warteschlangen durchzuhalten – man würde sich nach und nach durcharbeiten. Die massive Nachfrage der Tickets wurde zudem als "historisch beispiellos" bezeichnet.
Schon seit Jahren herrscht in den USA eine gewisse Frustration, die von der Konzertbranche ausgeht. Im Jahr 2010 fusionierte das Konzert-Unternehmen "Live Nation" mit der Verkaufsplattform "Ticketmaster Entertainment". Das Ergebnis heißt "Live Nation Entertainment" und ist ein Monopol, aus dem sich immer wieder Missstände innerhalb der Branche ergeben.
Beispiele für diese Missstände sind – abgesehen von den technischen Schwierigkeiten der Plattform – Konzert-Karten, die gekauft werden, um sie überteuert weiterzugeben. Dieses Problem besteht auch in Deutschland, in den USA jedoch in noch höherem Ausmaß. Die Taylor Swift-Tournee ist ein gutes Beispiel dafür, da auch hier wieder Karten überteuert weiterverkauft wurden – laut "Spiegel" für bis zu 22.8000 Dollar.
Einige US-Politiker:innen haben dies als Anlass gesehen, um sich erneut gegen die genannten Missstände auszusprechen. "Politico" berichtete etwa über den Demokraten David Cicilline, der folgendes twitterte: "Ticketmasters exzessive Wartezeiten und Gebühren sind komplett inakzeptabel." Seine Fraktionskollegin Alexandria Ocasio-Cortez schrieb außerdem:
Die Plattform selbst hat sich zu der Kritik nicht geäußert. Dennoch bleibt zu sagen: Mit ihrer Musik hat Taylor Swift erneut für einigen Wirbel gesorgt.