Heino wollte am 19. September eigentlich nur sein neues Album "Lieder meiner Heimat" vorstellen, dann aber kam es zum Eklat. Unter anderem wetterte er gegen das Gendern und erklärte: "Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen. Ich stehe da überhaupt gar nicht zu. Ich werde weiter von der schwarzen Haselnuss singen, ich werde weiter 'Lustig ist das Zigeunerleben' singen."
Sat.1 entfernte den Beitrag daraufhin erst einmal aus der Mediathek, und nicht nur das: Auch ein Post zum Heino-Auftritt auf dem Instagram-Kanal des "Frühstücksfernsehens" ist verschwunden. Derweil ist ein Konzert-Veranstalter plötzlich gar nicht mehr gut auf Heino zu sprechen.
Auf watson-Anfrage hatte ein Sat.1-Sprecher zunächst Heinos Auftritt in der Sendung verteidigt. In einem bedeutungsschwangeren Statement hieß es: "In diesem Kontext lassen Sie mich gerne Salman Rushdie zitieren. Der indische Schriftsteller, der ob seines Buches 'Die satanischen Verse' verfolgt wurde und wird, sagt: 'Redefreiheit ist das Entscheidende, um sie dreht sich alles. Redefreiheit ist das Leben.'"
Auf der anderen Seite jedoch ist ein Instagram-Post, den Sat.1 zur Ausgabe mit Heino abgesetzt hatte, plötzlich nicht mehr auffindbar. Unter dem Beitrag hatten sich zahlreiche kritische Kommentare angesammelt, eine Person schrieb beispielsweise: "Unfassbar schlimm, was er so von sich gibt. Und das in Dauerschleife den ganzen Morgen". An anderer Stelle wurde der Musiker als "alter, weißer Mann" bezeichnet.
Gegenüber "Der Westen" drückt sich Sat.1 um eine ausführliche Stellungnahme zu dem entfernten Instagram-Post. Auf Nachfrage, ob man den Instagram-Beitrag aufgrund der vielen negativen Kommentare gelöscht habe, heißt es schlicht "Nein". Ein Sprecher weist lediglich daraufhin hin, dass der Clip weiterhin in der Mediathek aufrufbar ist.
Wer das Video noch einmal sehen möchte, muss aber direkt die Homepage von Sat.1 ansteuern. Beim Streaming-Dienst Joyn ist der Heino-Auftritt momentan nicht zu finden.
Der TV-Eklat könnte sogar noch weitere Kreise ziehen, denn ein Konzert-Veranstalter geht nun auf Abstand zu Heino. Der Schweizer Reto Hanselmann findet jedenfalls gegenüber "Blick" deutliche Worte. Er stellt klar:
Demnach wackelt nun Heinos geplanter Auftritt auf dem Zürcher Bauschänzli am 12. Oktober. "Wir stehen aktuell in Kontakt mit seinem Management. Ein definitiver Entscheid ist noch nicht gefallen", teilt Hanselmann mit.
Heino selbst verteidigt übrigens seine Aussagen, die er im "Sat.1-Frühstücksfernsehen" tätigte. Er erklärte gegenüber der "Bild": "Wenn man diese Kommentare liest, muss man wirklich glauben, dass einige Menschen komplett verblödet sind. Welche meiner Aussagen soll denn bitte rassistisch oder sexistisch gewesen sein?" Er sei "sicher, dass die Masse der Menschen mich versteht und genau so denkt wie ich".