
Bela B ist seit über 40 Jahren Mitglied der Punkrock-Band Die Ärzte.Bild: dpa / Henning Kaiser
Prominente
1982 gründete Bela B (bürgerlich Dirk Felsenheimer) zusammen mit Sänger und Gitarrist Farin Urlaub (Jan Vetter) sowie Bassist Hans Runge Die Ärzte. Nach dem zwischenzeitlichen Aus im Jahr 1988 feierte die Punkrock-Band fünf Jahre später ihre Rückkehr – zwar mit neuem Bassisten, jedoch nicht weniger erfolgreich.
Trotz ihres großen musikalischen Erfolgs ließen es sich die Musikstars nicht nehmen, auch Projekte abseits des Tonstudios umzusetzen. Während sich Farin Urlaub für die Fotografie begeistert, widmet sich Bela B der Literatur.
Im Jahr 2019 publizierte er seinen ersten Roman "Scharnow". Dieser stieg sofort auf Platz 2 der "Spiegel"-Bestsellerliste ein und wurde von der Presse gefeiert. Am 27. Januar folgt die Veröffentlichung seines zweiten Werkes, "Fun". Dieses berichtet über die Schattenseiten des Musikgeschäfts. Wie viel Wahrheit steckt in der fiktionalen Erzählung des Musikstars?
Worum geht es in dem Buch "Fun"?
Die Inhaltsangabe des neuen Romans von Bela B liest sich wahrlich kurz. So heißt es nur: "Fünf Musiker, drei Konzerte, eine Stadt in der Provinz. Eine Woche im Leben der erfolgreichen Band nbl/nbl. Eine Woche, nach der nichts mehr so ist, wie es war." Dass sich hinter dem Klappentext ein weitaus dunkleres Thema verbirgt, wird zunächst nicht deutlich.
Schon der Titel "Fun" wirkt irreführend. Statt das wilde Rockerleben einer Band zu beleuchten, konzentriert sich der Roman nämlich vielmehr auf die Schattenseiten des Geschäfts. Es geht um Machtmissbrauch, problematische Männlichkeit und die gezielte Ausbeutung weiblicher Fan-Gemeinden. Schauplätze der oftmals gewaltvollen Szenen sind neben der Konzerthalle auch die berühmt-berüchtigten Backstagebereiche der Aftershow-Partys.
Unter anderem schreibt Bela B über die Vergewaltigung einer jungen Frau durch die Band im Fokus des Romans. Auch der anschließende Weg zur Justiz sowie der öffentliche Shitstorm gegen die Musiker wird zum Thema.
Was ist der offensichtliche Subtext von "Fun"?
Die konkrete Geschichte, die Bela B erzählt, ist rein fiktiv, erinnert aber durchaus an ganz reale Anschuldigungen, die gegen bekannte Musiker in den letzten Jahren erhoben wurden.
Zwar liefert Bela B keineswegs Insider-Wissen zu realen Inspiration seines Buches, dennoch stellt er seinem Text einen Satz voran, der zum Nachdenken anregt. So heißt es:
"Alles in diesem Roman ist erfunden – und noch viel mehr darin ist wahr."
Was sagt Bela B zu "Fun"?
Bela B selbst äußert sich in einem aktuellen Interview mit dem "ZDF heute journal" ganz offen zu den wahren Hintergründen von "Fun". Darüber, dass er die schwere Thematik des Machtmissbrauchs wählte, verrät er:
"Ich glaube, dass wir insgesamt ein patriarchales, toxisch-männliches Problem haben. Ich habe das Setting einer Rockband gewählt, weil ich mich da am besten auskenne."
Er selbst könne in seiner Position als Musiker sehr gut wiedergeben, welche (unentdeckten) Schattenseiten das Business oft mit sich bringe. "Geschichten mit Backstage-Pässen im Publikum und so, die sind mir seit Jahrzehnten immer wieder begegnet, habe ich immer wieder mitbekommen", gibt der 62-Jährige daher zu verstehen.
Doch wolle Bela B mit seinem Roman nicht nur die missbräuchlichen und patriarchalen Strukturen der Musikbranche sichtbar machen. Vielmehr sei es ein allgemeingültiges Problem der Gesellschaft. "Es geht nicht um 'einen' Fall. [...] Ich habe mich da rausgehalten, weil ich auch nur das weiß, was ich in den Zeitungen gelesen habe", betont er im ZDF-Gespräch und ergänzt: "Meine Bewertung ist die Bewertung eines Systems oder einer Idee."
An der Seite von Shia LaBeouf gelang Christy Carlson Romano 1999 der Durchbruch in der Disney-Sitcom "Eben ein Stevens". Danach arbeitete sie weiter für den Konzern, übernahm in der US-Version der Zeichentrick-Serie "Kim Possible" die Sprechrolle der titelgebenden Protagonistin. Nun aber macht sie leider nicht mit neuen Projekten auf sich aufmerksam.