
Oliver Pocher hat in einem Interview mit Klimaaktivist:innen abgerechnet. Bild: IMAGO/Sven Simon
Prominente
23.04.2023, 12:5423.04.2023, 12:54
Oliver Pocher fiel erst kürzlich bei "Stern TV" auf, weil er Carla Hinrichs aufforderte, die Sendung zu verlassen. Die Aktivistin der Letzten Generation hatte sich über sein Argument, dass Deutschlands Anteil am Treibhausgasausstoß im Vergleich zu China sehr gering sei, beschwert. Das Verhältnis des Comedians zu den Aktivist:innen ist offensichtlich kompliziert.
In einem Interview äußerte Pocher sich nun ausführlich zu den Klimaaktivist:innen und zu seinem Verhältnis zum Klimaschutz allgemein. Darin verriet der Comedian nicht nur, was er selbst für den Klimaschutz tut, sondern auch, was ihn an der Debatte um seinen TV-Auftritt am vergangenen Wochenende am meisten stört.
Oliver Pocher legt nach
Normalerweise meldet sich Pocher meist in seinem Podcast oder via Instagram zu Wort, wenn er zu einem Thema Stellung beziehen möchte. Doch diesmal war es ein Interview, in dem Pocher heftig austeilte. Im Gespräch mit der "Bild" lästerte er etwa über die Klimaaktivist:innen. "Klimakleber sind für mich nicht automatisch Kriminelle", stellte Pocher zwar klar, fügte dann jedoch hinzu:
"Sie überschreiten aber natürlich mit vielen Aktionen Grenzen und Gesetze und müssen sich dann dementsprechend, wenn es mit dem Bali und Thailand Yoga Retreat passt, vor Gericht stellen – und die Strafen werden tendenziell empfindlicher."
Er empfahl den Mitgliedern der Letzten Generation sich Gedanken um ihre berufliche Zukunft zu machen. "Vielleicht auch an der Kreativität der Proteste feilen, um die Menschen auf ihre Seite zu ziehen. Auch eher wirtschaftlich, durch Fakten, Druck auf Unternehmen ausüben", schlug er vor.
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Laut Pocher dabei besonders wichtig: "Konkrete Lösungsansätze." In seinen Augen sind etwa ein Tempolimit auf Autobahnen oder das 9-Euro-Ticket "nicht die Lösung der Klimakrise".
Das tut Pocher für den Klimaschutz
Für Pocher spielt beim Klimaschutz nicht nur der Verzicht, sondern auch die Optimierung eine große Rolle. "Ich esse weniger tierische Produkte, kaufe weniger Kleidung und habe bei uns im Haus, durch Wärmepumpe, Isolierung und Photovoltaik plus Umwandlung in Wasserstoff einen fast unabhängigen Strom und Wärmekreislauf", erklärte er im Interview dazu.
Der Frage, wie er seine Kinder im Hinblick auf den Klimaschutz erziehe, wich Pocher allerdings aus, in dem er das Ganze ins Lächerliche zog. "Wir gehen in regelmäßigen Gesprächsrunden mit meinen 2- und 3- jährigen Söhnen die Klimaschutzziele durch und erarbeiten Papiere, die wir unterschiedlichen führenden Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertretern und Politikern vorstellen", sagte er.
Auf die Kritik an seinem Auftritt bei "Stern TV" geht er dagegen ernsthafter ein. "Nach meiner 'Diskussion' am Sonntag im Fernsehen habe ich das Nicht-Zuhören von anderen, keine abweichende Meinung zulassen, Dramatisierung ohne genug Lösungsansätze als eher schwierig wahrgenommen", sagte er.
Keine Greenscreens, keine digitalen Effekte: Gedreht wurde dieser Film mit einem praktischen Aufwand, der heute kaum noch denkbar wäre. Seine spürbare Nähe zur Realität trägt am Ende zur Authentizität bei.
"Papillon" aus dem Jahr 1973 basiert auf den angeblich autobiografischen Erlebnissen von Henri Charrière, der in den 1930er Jahren zu lebenslanger Haft in einer französischen Strafkolonie verurteilt wurde.