Heute würde Sängerin Lena Meyer-Landrut einige Dinge anders machen. Schon öfter hat sich die 28-Jährige über die Schattenseiten ihres frühen Ruhms, den Gewinn des ESC 2010 und ihren zweiten Antritt 2011 geäußert. So deutlich, wie in einem aktuellen Interview mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" ("RND") vom Sonntag wurde sie dabei selten.
Auf die Frage, ob sie den zweiten ESC-Antritt bereue, antwortet Meyer-Landrut offen: "Ja. Ich glaube nicht, dass das notwendig gewesen war."
Es sei aber auch nicht schlimm gewesen. Man könne "sicher nicht sagen, dass alles sehr viel besser gewesen wäre, wenn ich darauf verzichtet hätte. Aber hätte es sein müssen? Nein."
Sie hätte sich möglicherweise sehr viel Stress erspart, meint die Sängerin. Meyer-Landrut fühlte sich während ihrer Anfangszeit häufig überfordert. Ein Zeit lang habe sie das Gefühl gehabt, Eigentum der deutschen Öffentlichkeit zu sein. "Das war zum Teil sehr schlimm und erniedrigend."
Sie habe erst lernen müssen, ihr Privatleben zu schützen. Auf die Frage des Interviewers, ob Stefan Raab, ihr damaliger Entdecker und Förderer, sie überfordert habe, sagt die Sängerin:
Privaten Kontakt zu Raab habe sie aktuell keinen mehr. "Wir sehen uns ab und zu in Köln bei irgendwelchen Produktionen", sagt Meyer-Landrut.
Ganz ähnlich hatte sich die Sängerin kürzlich auch im "Alles gesagt"-Podcast der "Zeit" geäußert. Sie hätte sich von Raab den Rat gewünscht: "Leg dir 'nen Künstlername zu." Meyer-Landrut sei so ein "intensiver Name", erklärte die 28-Jähirge. "Das hätte mir einiges erleichtert, wenn ich 'Lena Donut' geheißen hätte."
Mittlerweile fällt ihr das Leben als Person des öffentlichen Lebens aber offenbar leichter. Sei zwei Jahren etwa habe sie das Gefühl, "Herrin der Lage" zu sein. "Seit ich die Kontrolle übernommen und mir klar gesagt habe: 'Jetzt entscheide ich'", sagt Lena Meyer-Landrut dem "RND".
Im Interview spricht sie auch darüber, welchen Rat sie ihrem 20-jährigen Ich geben würde. "Dieser Lena würde ich raten: 'Geh zum Therapeuten. Und fahre öfter mal nach Hause. Lass dich nicht so verbiegen und unter Druck setzen von der Öffentlichkeit und bei allem, was auf dich einprasselt. Bleib bei deinem Ja und bei deinem Nein. Ziehe dich mehr zurück und bleib bei dir.'" Sie habe nicht gewusst, "dass man das darf".
Eine erneute ESC-Teilnehmer schließt die Sängerin übrigens nicht aus. "Ich will niemals nie sagen", sagt sie. Stellt aber klar: "Für mich ist es jetzt gerade absolut unvorstellbar und nicht im Bereich des überhaupt Denkbaren."
Zuletzt fragt der Interviewer noch danach, ob die Sängerin sich vorstellen könne, Mutter zu werden. Ihre Antwort: "Natürlich! Auf jeden Fall. Ich würde gern Mama werden. Ich liebe es sehr, für die Kinder da zu sein – musikalisch und auch persönlich."
(ll)