Unterhaltung
Prominente

"Noch wach?": Benjamin von Stuckrad-Barre räumt mit Reichelt-Gerüchten auf

ARCHIV - 10.05.2022, Hamburg: Benjamin von Stuckrad Barre, Schriftsteller, kommt zur Er
Benjamin von Stuckrad-Barres neues Buch sorgt für jede Menge Wirbel.Bild: dpa / Georg Wendt
Prominente

"Noch wach?": Benjamin von Stuckrad-Barre räumt mit Reichelt-Gerüchten auf

19.04.2023, 13:04
Mehr «Unterhaltung»

Benjamin von Stuckrad-Barres neuer Roman sorgt seit Wochen für Wirbel und das, obwohl das Buch erst am 19. April erschienen ist. Denn darin geht es um Machtmissbrauch im Mediengeschäft. Weil Stuckrad-Barre lange mit Matthias Döpfner, dem Vorstandvorsitzenden des Axel-Springer-Verlages, befreundet war, vermuteten viele, dass das Buch vom Skandal rund um Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt zumindest inspiriert sein könnte.

Zur Erinnerung: Reichelt hatte das Unternehmen im Oktober 2021 nach einer Reihe von Vorwürfen mutmaßlichen Machtmissbrauchs kurzzeitig verlassen müssen.

In einem Interview mit dem "Spiegel" spricht Stuckrad-Barre nun offen darüber, von wem sein neuer Roman wirklich handelt und kritisiert das Verhalten der Verantwortlichen bei Springer.

Benjamin von Stuckrad Barre mit klarem Statement zu Julian Reichelt

Die Gerüchte darum, dass Stuckrad-Barre in seinem Roman "Noch wach?" den Skandal im Axel-Springer-Verlag aufgreift, kursieren schon lange. Vor allem die Frage, ob Julian Reichelt indirekt in dem Roman vorkommt, wurde immer wieder diskutiert und ist auch im "Spiegel"-Gespräch ein Thema. Stuckrad-Barre erklärt dazu:

"Ich würde niemals ein Buch über diesen Mann schreiben."

Der Roman handele "ganz gewiss nicht" von Reichelt persönlich, fährt Stuckrad-Barre fort und erklärt, dass Reichelt und er sich nur drei Mal überhaupt gesehen hätten. "Ich interessiere mich nicht für diesen Typen, sondern für einen bestimmten Typus Mensch. Von dem erzähle ich in meinem Roman", stellt er klar.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Doch einen Seitenhieb gegen Reichelt und Döpfner kann Stuckrad-Barre sich dann doch nicht verkneifen. Er bringt die Begründung des Springer-Verlags dafür, dass Reichelt seinen Job zunächst behalten durfte, ins Spiel. "Lustig, oder? Na ja, trostlos. Aber auch ein klassisches Manöver", findet er. Und dann legt er noch einmal nach:

"Es war nicht zu bestreiten, dass es diese Beziehungen gab, also wurde das so ein bisschen weggehüstelt: 'Ja, es sind ein paar Fehlerchen gemacht worden, aber dafür steht die Marke digital besser da als je zuvor, also passt das schon.'"

Eine deutliche Kritik am Umgang des Springer-Verlags mit dem Skandal. Auch für die Begründung, dass Reichelt noch einmal zurückkommen durfte, hat er kein Verständnis.

"Als würde man einem Bankräuber strafmildernd auslegen, dass er keine Punkte in Flensburg hat. Es fiel mir damals wirklich schwer, mich nicht öffentlich zur Wehr zu setzen gegen diese Unverschämtheit. Aber ich wollte in diese Falle nicht treten, das Ganze als Männerranküne zu vernebeln", sagt Stuckrad-Barre.

So erklärt Stuckrad-Barre den Roman-Titel

Schon den Titel des Romans hatten viele als Anspielung auf Reichelt verstanden. "Noch wach?" ist eine Textnachricht, die der Journalist einer jungen Kollegin geschrieben haben soll. Im Roman bekommt eine Moderatorin eine solche SMS, allerdings mit noch eindeutigerem Inhalt. "Noch wach? Scheiß Klimaanlage, komm und wärm mich. Starke Vermissung. Bin da. Körper an Körper jetzt. Wo du?", heißt es dort an der entsprechenden Stelle.

19.04.2023, Berlin: Mehrere Bücher des Romans "Noch wach?" von Benjamin von Stuckrad-Barre liegen in der Buchhandlung Petras. Der Roman ist am 19. April erschienen. Foto: Jens Kalaene/dpa ++ ...
Der neue Roman ist inzwischen im Handel.Bild: dpa / Jens Kalaene

Stuckrad-Barre sagt dazu: "'Noch wach?' ist doch ein Klassiker der SMS-Kommunikation. Fast jeder, der mal eine Weile im Nachtleben unterwegs war, hat das selbst schon geschrieben oder eine so lautende Nachricht bekommen – nur eben besser nicht im Rahmen eines beruflichen Abhängigkeitsverhältnisses."

Doch natürlich weiß auch Stuckrad-Barre, dass nun jede:r die Parallelen zum Fall Axel Springer suchen wird. Auf die Frage, ob es ihm beim Schreiben Spaß gemacht habe, daran zu denken, wirft er dem Fragesteller vor, einen "seltsamen Begriff von Spaß" vor. Und er ergänzt: "Das gesamte Personal dieses Romans ist anhand der Wirklichkeit frei erfunden."

Joko und Klaas ärgern Steven Gätjen mit heimlichem Spitznamen

Nachdem Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf vergangene Woche zum Jubiläum der Sendung "Joko & Klaas gegen ProSieben" volle 24 Stunden Sendezeit gewannen, standen am Dienstagabend wieder die üblichen 15 Minuten als Gewinn bereit.

Zur Story