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"GNTM"-Siegerin bricht ZDF-Dreh ab: "Ich kann nicht mehr"

Alex Mariah Peter wurde vom ZDF eingeladen, um über das geplante Selbstbestimmungsgesetz bzw. das noch geltende Transsexuellengesetz zu sprechen.
Alex Mariah Peter wurde vom ZDF eingeladen, um über das geplante Selbstbestimmungsgesetz bzw. das noch geltende Transsexuellengesetz zu sprechen.Bild: alexmariahpeter/instagram
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"GNTM"-Siegerin Alex Mariah bricht ZDF-Dreh ab – und richtet sich emotional an ihre Fans

19.05.2022, 12:29
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Alex Mariah Peter gewann 2021 als erstes transgender Model "Germany's next Topmodel" und lässt ihre Fans bei Social Media seitdem auch hin und wieder an ihrer Vergangenheit teilhaben – auf diesem Weg möchte sie anderen Menschen Mut machen. Jüngst sprach sie beispielsweise auch offen über eine zurückliegende Brust-OP bzw. ihre Beweggründe dafür. Bei dem ZDF-Debattenformat "13 Fragen" kam das Model jetzt jedoch an seine emotionalen Grenzen und brach den Dreh ab. Im Anschluss erklärte sich Alex Mariah in einem knapp sieben Minuten langen Video-Post.

Triggerwarnung: Im folgenden Text geht es um das Thema Suizidgedanken. Das kann belastend und retraumatisierend sein. Bei der Telefonseelsorge findest du 24 Stunden am Tag Hilfe: 0800 1110111.

Diskussion um Transgendergesetz: Alex Mariah erzählt ihre Geschichte

Bei "13 Fragen" diskutieren die Beteiligten stets über ein bestimmtes Thema, wobei unterschiedliche Ansichten aufeinanderprallen. Alex Mariah war eingeladen, um über das geltende Transsexuellengesetz zu sprechen, welches die Ampel-Regierung demnächst durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen möchte. Möchten Transpersonen ihren Vornamen rechtlich ändern lassen, müssen sie derzeit noch einen sehr unangenehmen und auch teuren Prozess durchlaufen.

Alex Maria sollte bei der Gelegenheit von ihren eigenen Erfahrungen berichten, stieß bei der Gegenseite im Rahmen der Streaming-Aufzeichnung offenbar aber kaum auf Verständnis. "Wie man sich vorstellen kann, ist das für mich ein emotionales Thema. Ich habe schon durchlebt, wie es ist, eine Personenstandsänderung zu machen. Es macht keinen Spaß. Dir werden Fragen gestellt, ob du oben oder unten liegst, ob du masturbierst", beginnt das Model im Video, und fasst diese Prozesse später als "unglaublich erniedrigend" zusammen.

Die Diskussionspartner auf der anderen Seite des Talks, offenbar besonders eine Teilnehmerin, seien "sehr unsensibel" mit dem Thema umgegangen. "Dass ich das ja schlucken müsste, war der Tenor und es ginge ja nicht um mich", rekapituliert Alex. Sie wolle zwar niemandem die Meinung absprechen, diese "sehr aggressive Form der Diskussion" war jedoch schlicht zu viel für sie.

Im Clip betont sie an mehreren Stellen, wie ihr das Transsexuellengesetz ganz persönlich das Leben schwer machte und erinnert sich an konkrete Momente zurück: "Als ich den Antrag für meine geschlechtsangleichende Operation bei der Krankenkasse gestellt habe, habe ich schon so etwas wie Lebensmüdigkeit empfunden. Ich hatte keine Suizidgedanken, aber es war anstrengend und ich habe wirklich teilweise gedacht, ich will aufgeben, ich kann nicht mehr." Vor der Kamera wollte sie sich nun für ein Gesetz aussprechen, das den Vorgang vereinfacht. Nach dem alten Vorgang müssen Antragstellende das Verfahren auch selbst bezahlen, bei Alex Mariah sei vom Gericht sein Streitwert von 7.500 Euro angesetzt worden.

Alex Mariah musste sich selbst schützen

Am Ende brach Alex Mariah den Dreh vor allem aus Gründen des emotionalen Selbstschutzes ab. "Warum muss ich das immer wieder über mich ergehen lassen von Menschen, wie genau dieser Frau, die dort war?", fragt sie sich im Video.

Schließlich offenbart sie: "Mit jeder Minute habe ich gemerkt, dass ich mich irgendwo auch selbst beschützen muss. Dass das, was hier gerade passiert, mich, wenn ich bis zum Ende hier stehe, in einer Art und Weise traumatisieren wird, sodass ich dieses Buch wieder zumache und jeden Menschen, was diese Thematik angeht, ausschließen werde."

Wenn du jemanden kennst, der Suizidgedanken hat oder selbst welche hast
Bestimmte Dinge beschäftigen dich im Moment sehr? Du hast das Gefühl, dich in einer ausweglosen Situation zu stecken? Wenn du dir im Familien- und Freundeskreis keine Hilfe suchen kannst oder möchtest – hier findest du einige anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichst du rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen du über deine Sorgen und Ängste sprechen kannst. Auch ein Gespräch via Chat oder E-Mail ist möglich.

Kinder- und Jugendtelefon: Der Verein "Nummer gegen Kummer" kümmert sich vor allem um Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 116 111.

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Bei MuTeS arbeiten qualifizierte Muslime ehrenamtlich.

Hier findest du eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland.

(ju)

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