Am 14. Mai findet der Eurovision Song Contest statt. Vergangenes Jahr gewann die italienische Band Måneskin mit ihrem Lied "Zitti e buoni". Aus diesem Grund findet der Musikwettbewerb dieses Jahr in Turin, Italien statt. Zuvor finden am 10. und 12. Mai zwei Halbfinals statt, in denen sich von 35 Ländern 20 für das Finale qualifizieren können. Italien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien nehmen als sogenannte "Big Five" automatisch an dem Finale teil.
Für Deutschland geht 2022 der Sänger Malik Harris mit "Rockstars" an den Start. Diese Woche wurde auch endlich bekannt gegeben, wer in der deutschen Fach-Jury sitzt, die zusätzlich zum Zuschauervoting einmal in einem der Halbfinals und ein zweites Mal im Finale abstimmt. Doch kurz danach wurde ein Mitglied des Teams bereits wieder gefeuert.
Seit 2016 vergibt jedes Land zwei getrennte Punktesätze, einer aus den Ergebnissen der Jury, der andere aus den Ergebnissen der Telefonabstimmung. Am 10. Mai verkündete der Sender NDR, dass Schlagersängerin Michelle dieses Jahr die Präsidentin der deutschen Jury ist. 2001 holte die 50-Jährige mit "Wer Liebe lebt" den achten Platz beim ESC in Kopenhagen.
Als weitere Jurymitglieder wurden außerdem Sänger Max Giesinger, seine Kollegin Tokunbo und Radiomoderator Christian Brost ernannt. Eigentlich sollte auch Sängerin Felicia Lu, die dieses Jahr beim Vorentscheid für den deutschen Song für den ESC gegen Malik Harris verloren hatte, der Jury angehören. Doch kurz nach Bekanntgabe wurde die 26-Jährige als Jurorin gefeuert. Ihren Rausschmiss begründete der Sender auf seiner Homepage folgendermaßen:
Alexandra Wolfslast, Leiterin der deutschen ESC-Delegation, betonte in diesem Zusammenhang aber auch, dass Felicia eine tolle Sängerin sei und nichts falsch gemacht habe. Sie habe ihre Meinung über die ESC-Acts schon im März geteilt, bevor sie offiziell als Jury-Mitglied angefragt worden sei, aber die Regeln der EBU seien nun mal streng, fügte Wolfslast hinzu.
Inzwischen steht auch schon ein Ersatz für Felicia fest: KiKA-Moderatorin Jessica Schöne wurde als Jurorin mit ins Boot geholt. Seit 2017 begleitet sie "Dein Song für eine Welt!" Song Contest, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Entwicklung. Außerdem berichtete sie bereits vom Junior ESC.
Felicia Lu äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. So erklärte sie:
Sie hätte nie im Traum daran gedacht, als Teil der offiziellen Deutschen Jury angefragt zu werden, führte sie aus und ergänzte: "Ich bin sehr traurig kein Teil der diesjährigen Jury sein zu können. Hier wäre wirklich ein großer Traum für mich in Erfüllung gegangen. Ich hoffe vielleicht in Zukunft erneut die Möglichkeit zu bekommen und bin mir sicher, dass mich Jess Schöne wunderbar vertreten wird."
Was eventuell nicht allen bekannt ist: Die Fach-Jurys bewerten nicht die Auftritte während der ESC-Live-Sendungen, sondern die jeweils zweite Generalprobe, die am Abend zuvor stattfindet. Die Jurymtglieder schauen gemeinsam beim NDR in Hamburg am 11. und 13. Mai eine spezielle, nicht öffentliche Übertragung aus Turin und stimmen anschließend ab. Ihr Ergebnis wird am 14. Mai im ESC-Finale schließlich von Barbara Schöneberger live verkündet.
(swi)