Ein Foto von Harald Schmidt sorgte vergangene Woche für jede Menge Aufregung. Auf dem Bild ist Schmidt zusammen mit Matthias Matussek und Hans-Georg Maaßen zu sehen. Entstanden ist es laut Matussek beim Sommerfest der Schweizer Zeitung "Weltwoche".
Dies sorgte in den letzten Tagen für jede Menge Kritik, denn die "Weltwoche" gilt als rechtspopulistisch. Der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Maaßen hatte in der Vergangenheit immer wieder mit umstrittenen Aussagen auf sich aufmerksam gemacht. Er verbreitete Verschwörungserzählungen und traf sich mit prominenten Rechten. Unter anderem Jan Böhmermann äußerte sich deutlich zu der Aktion seines ehemaligen Chefs Harald Schmidt.
Nun hat Schmidt sich selbst in einem Interview zu Wort gemeldet. Dort erklärt er ausführlich, wie es zu dem Foto kam und warum er überhaupt auf der Veranstaltung anwesend war. Auch auf Böhmermann kommt Schmidt zu sprechen.
In der Mittwochsausgabe des Podcasts "Fest und Flauschig", den Böhmermann zusammen mit Oli Schulz betreibt, rechnete der Satiriker deutlich mit seinem ehemaligen Chef ab.
"Dieser Akt, sich die Schuhe anzuziehen, in Deutschland, sich in den Zug zu setzen und mehrere Stunden zum Sommerfest der 'Weltwoche' zu fahren, da kannst du auch zum 'Compact'-Sommerfest gehen", kritisierte Böhmermann Schmidt deutlich. Für ihn ist klar, dass Schmidt genau wusste, worauf er sich einließ, als er die Veranstaltung besuchte. Böhmermann sagte:
In einem Interview mit der "Zeit" meldet sich Harald Schmidt nun selbst zu dem Foto zu Wort. "Es geht mir gar nicht um Provokation", sagt Schmidt. Stattdessen erklärt er das Foto damit, dass an einem solchen Abend jede Menge Fotos gemacht würden. "Matthias Matussek kenne ich seit über 30 Jahren, Hans-Georg Maaßen kannte ich persönlich nicht", gibt er an.
Anschließend rechtfertigt er seine Entscheidung, überhaupt zu der Veranstaltung gegangen zu sein, als Recherche. Schmidt sagt weiter:
Die Frage, ob er nicht hätte wissen müssen, wer dort sonst noch auf dem Sommerfest sei, beantwortet er ebenfalls klar. "Wenn Sie mit jedem nicht mehr gesehen werden wollen, der ein bisschen eine merkwürdige Entwicklung gemacht hat, dürfen Sie nicht mehr ins Fußballstadion gehen", wehrt er sich. Er argumentiert auch, dass noch "viele andere" auf dem Fest gewesen seien.
Obwohl die Mittwochs-Folge von "Fest und Flauschig" zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht ausgestrahlt war, kam Schmidt auf Böhmermann zu sprechen.
Als der Interviewer, ohne Böhmermanns Namen zu nennen, sagte, dass sein Nachfolger sich als "Kämpfer gegen rechts" verstehe, wurde Schmidt deutlich. "Nachfolger, wer ist das? Böhmermann? Böhmermann macht doch keine tägliche Sendung. Das können Sie nicht vergleichen. Das ist keine Late Night", antwortete Schmidt. Ein klarer Seitenhieb gegen Böhmermann und sein "ZDF Magazin Royale".
Böhmermann reagierte auf seine Weise. Er teilte ein Reel von Kurt Krömer in seiner Instagram-Story, in dem Krömer sich über Schmidts neustes Interview lustig macht. Außerdem postete er den Screenshot eines "Bild"-Artikels zu Hubert Aiwanger und schrieb ironisch dazu: "Das Einzige, was Hubert Aiwanger jetzt noch rehabilitieren könnte, wäre, wenn der Autor Harald Schmidt während einer seiner berühmten Recherche-Reisen auf einer Sonnenwendfeier in Schnellroda ein Selfie mit ihm machte."