In der ersten Ausgabe von "Wer wird Millionär?" im Mai ist noch Überhangkandidatin Marietta Siebert aus München dran. Aktuell steht die 60-Jährige noch bei 2000 Euro, rauscht aber ohne Probleme bis zur 16.000-Euro-Frage durch.
Ohne Joker und Absicherung kommt Siebert durch, was Moderator Günther Jauch schon früh am Abend imponiert. Von anderen Kandidaten wird der Quizmaster eher enttäuscht.
Doch die Sachbearbeiterin macht alles goldrichtig, rettet sich mit dem 50:50-Joker zur 64.000 Euro-Frage und sorgt gleich für eine Ankündigung. Erspielt sie 125.000 Euro, bekommt ein Drittel ihre Mutter und ihre jüngste Tochter darf sich über teure Schuhe freuen. Selbst will sich die Münchnerin einen Montblanc-Füller gönnen. Jauch bemerkt: "So einen hab ich auch gewonnen mit Edelsteinen, geschrieben habe ich mit dem nie."
Dazu bemerkt Jauch: "Mit dem Stift schreibt man in unserem Alter ja schon Kondolenzbriefe" woraufhin die Münchnerin kontert: "In Ihrem Alter." Bei der folgenden 125.000 Frage kommt Siebert ins Grübeln und ruft ihren Telefonjoker, ein "Klugscheißer" und Rechtsanwalt, an. Die 125.000-Euro Frage lautet:
Welches Wort geht auf einen italienischen Ausdruck zurück, der so viel wie "zerbrochener Tisch" bedeutet?
Der Anwalt beantwortet die Frage mit A innerhalb von zwei Sekunden richtig und kann sich noch gemütlich mit seiner Bekannten unterhalten. Es geht weiter mit 500.000 Euro, schafft die Münchnerin sogar die eine Million Euro?
Dann würde sie sich ein teures Auto kaufen, um damit über den Nürburgring zu fahren und es dann wieder zu verkaufen. Jauch findet das eine Schnapsidee:
Doch so weit kommt es nicht, Marietta Siebert steigt bei der 500.000-Euro-Frage aus.
Welcher Kandidat darf als nächstes ran? Zunächst keiner. Günther Jauch fragt zum Einstieg in die neue Runde: "Ordnen Sie den Serien "Ted Lasso", "The Bear", "The White Lotus" und "Better Call Saul" ihre typische Handlungsorte zu." Doch keiner in der Runde kannte die Erfolgsserien. Jauch seufzt überrascht: "Ist das schön, wenn alle doof sind, oder?"
Doch die nächste Frage meistert dann Geografie-Studentin Anna-Larisa Hoffmann innerhalb von zwei Sekunden. Die junge Frau aus dem Rheinland sagt, sie schaut selbst kein fern, nur "Wer wird Millionär?" mit ihrer Oma. Was Jauch gleich auf mehrere Gegenfragen im Verlauf der Sendung bringt. Ihre Oma mag Günther Jauch und meint ihn auch zu durchschauen, sagt Hoffmann.
Jauch hakt nach: "Ist Ihre Großmutter denn einverstanden, wie ich mit den Kandidaten umgehe?" "Sie merkt genau, wem sie Gutes wollen und wann nicht", meint die Studentin. Jauch droht scherzhaft": Mal schauen wie es heute läuft." Schon bei der 4000-Euro Frage wird es für die angehende Humangeografin kritisch:
Welche Schnittblumen sind besonders bekannt dafür, dass sie in der Vase noch ein gehöriges Stück weiterwachsen?
Die junge Studentin meint sofort, B ausschließen zu können, da es sich um ein Gewürz handelt, woraufhin Jauch stutzt: "Sie meinen Gewürznelken? Sie kennen keine Nelken? Das ist toll!" Hoffmann bedankt sich ironisch: "Echt cool, hier in die Pfanne gehauen zu werden." Der Publikumsjoker rettet die Geografie-Studentin mit 87 Prozent für Tulpen. Doch nicht viel später ist "Wer wird Millionär?" schon vorbei für die Rheinländerin.
Bei der 16.000-Euro Frage danach, was nach 75 Jahren ab 2025 vorerst bei VW nicht mehr vom Band fließt, reicht selbst die 50:50-Chance zwischen Cabrio und Dieselfahrzeug nicht. Selbstsicher setzt die Geografie-Studentin den Dieselausstieg beim niedersächsischen Autohersteller auf das kommende Jahr, dabei war Cabrio richtig. Anna-Larisa Hoffman geht also mit nur 500 Euro nach Hause.
Der pensionierte Polizist Frank Schmidt überzeugt bei Günther Jauch als nächstes mehr und schlägt sich souverän durch bis zur 8000-Euro-Frage ohne jeden Joker. Ein Kandidat im Publikum hilft aus mit einer richtigen Antwort zu "Star Trek". Er ist sich zunächst zu 90 Prozent sicher, bietet zwei Minuten später nur noch 80 Prozent. "Sind wir hier auf dem Basar?", spottet Jauch.
Schmidt, der an seinem letzten Arbeitstag noch eine Festnahme durchführen durfte, ist auch bei "Wer wird Millionär?" gut dabei und kommt sogar bis zur 125.000-Frage durch, doch dann steigt er bei 64.000 Euro aus. Es geht darum, welche Persönlichkeit während einer US-Reise in der Prohibitionszeit ein Attest mitführte, das den Konsum von Alkohol erlaubte. Richtig ist Winston Churchill, was der ehemalige Polizist sogar geahnt hatte.
Mit viel Freude kommt Sandra Sengl aus Manching zu Günther Jauch. Der Showmaster begrüßt die Headhunterin im bayrischen Dialekt, da Manching in der Nähe von Ingolstadt liegt. Da die Frau aus Bayern zudem Single ist, startet Jauch natürlich gleich eine Charmeoffensive.
Er fragt nach, was der zukünftige Mann so alles mitbringen sollte. "Die Liste ist lang, aber keine Tattoos sollte er haben." Raucher fände sie auch nicht schön. Den "Let's Dance"-Star Rúrik Gíslason würde sie gerne nehmen.
Fragetechnisch wird es für Sandra Sengl erst bei 4000 Euro bei folgender Frage knifflig, als selbst die Mehrheit des Publikums falsch liegt:
Was haben 2002 in Deutschland rund 7500 Über-49-Jährige erstmals gemacht, während es 20 Jahre später über 41.000 waren?
Das gesamte Publikum stimmt zu 59 Prozent für D, während sich nur knapp ein Drittel für A entscheidet. Die Kandidatin ist sichtlich verunsichert und versucht es mit dem zweiten Publikumsjoker. Ein junger Mann, der Statistiker ist, erhebt sich. Er ist felsenfest von der Antwort A überzeugt und rettet so Sandra Sengl vor dem Ausscheiden.
Jauch fragt beim Joker nach: "Eine private Frage, sind Sie tätowiert?" Der verneint, betont zugleich aber, glücklich vergeben zu sein. Der Moderator will gleich den Kuppler spielen. Doch daraus wird wohl nichts. Sandra Sengl verabschiedet sich letztendlich mit 8000 Euro aus der Sendung.
Bereits zum zweiten Mal an diesem Abend scheitern alle übrig geblieben Auswahlkandidaten an der Einstiegsfrage, Jauch kontrolliert pedantisch die Bildschirme und ist sichtlich enttäuscht. Erneut klappt es erst im zweiten Anlauf. Philipp Lellau, ein nautischer Wachoffizier aus Schleswig-Holstein, kann bis kurz vor Sendungsende immerhin schon bis zur 2000-Euro-Frage gelangen, muss sich aber noch bis zur nächsten Woche für weitere Fragen gedulden.