Am vergangenen Mittwoch lief auf RTL "Die Passion": In dem Musik-Live-Event wurde die Leidensgeschichte von Jesus Christus in einem modernen Gewand umrahmt von deutschen Popsongs neu erzählt. In die Hauptrollen Jesus und Maria schlüpften Alexander Klaws und Ella Endlich. Thomas Gottschalk führte als Moderator und Erzähler durch das TV-Spektakel.
Die zeitgenössische Erzählung der Bibelgeschichte kam bei den Zuschauern allerdings alles andere als gut an. Unter anderem kritisierten die User auf Twitter die scheinbar willkürliche Auswahl der Lieder für die Produktion. So sang unter anderem Schauspieler Mark Keller als Judas plötzlich den Tokio-Hotel-Song "Durch den Monsun", was für viele spöttische Kommentare im Netz sorgte. Nun äußerten sich auch die Tokio-Hotel-Mitglieder Bill und Tom Kaulitz selbst dazu, dass ihr größter Hit von RTL für "Die Passion" verwendet wurde.
In ihrem Podcast "Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood" erzählten die Kaulitz-Brüder, dass ihre Fans sie darauf aufmerksam gemacht hätten, dass "Durch den Monsun" in dem Musik-Live-Event von RTL vorkam.
In Bezug auf "Die Passion" wirkte Bill irritiert und gab zu, dass er die Idee dahinter nicht verstehe: "Die haben gedacht, zu Ostern wollen sie die Passion Christi noch mal neu erzählen, haben das genommen und ein modernes Musical daraus gemacht. Wo ich mir denke, da fühlen sich doch bestimmt auch ganz viele Leute völlig auf den Schlips getreten." Und weiter kritisierte er:
Viele Fans von Bill und Tom Kaulitz wollten auch wissen, ob sie vorab gefragt worden seien und ob sie Geld dafür bekämen. Daraufhin stellte Tom klar: "Wir können an dieser Stelle sagen: Nein, sie haben uns nicht bezahlt." Sie seien auch nicht gefragt worden. Allerdings war sich der Mann von Heidi Klum nicht sicher, ob RTL ihren Song einfach so benutzen durften: "Wahrscheinlich, weil sie das Original gesungen haben. Covern darf ja jeder. Das heißt, sie zahlen Gema, das wird aber nicht besonders viel sein. So lange Text und die Melodie Original sind, dürfen sie das machen." Und Bill witzelte daraufhin:
Tom hingegen war milder gestimmt und machte deutlich, dass er RTL auf jeden Fall erlaubt hätte, "Durch den Monsun" zu verwenden: "Ich muss sagen, ich würde im Zweifel immer ja zu solchen Sachen sagen. Weil ich mir denke, es ist doch nett, dass sie deinen Song nehmen, weil sei das geil finden." Trotzdem habe er den Zusammenhang nicht verstanden, so der 32-Jährige weiter. Dem stimmte sein Bruder Bill zu und ergänzte: "Ich habe gedacht, das passt da jetzt nun überhaupt nicht hin."
Auch wenn es für "Die Passion" viel Kritik im Netz gab, war das TV-Event ein Quotenhit: RTL lockte mit der zeitgemäßen Neu-Interpretation der Passionsgeschichte Christi zahlreiche Zuschauer vor die Bildschirme. Laut "DWDL" schalteten durchschnittlich 2,91 Millionen Menschen ein. Davon gehörten 860.000 zu der marktrelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren.
Auch über den Quotenerfolg von "Die Passion" amüsierten sich Bill und Tom Kaulitz in ihrem Podcast. So spöttelte Bill: "Es ist genau so wie RTL es immer macht." "Dann haben sie alles erreicht", so Tom lachend und weiter kommentierte er: "Das ist wahrscheinlich der Trick: Es so scheiße zu machen, dass es alle gucken." Und im kommenden Jahr können sich alle Zuschauer und User erneut aufregen: 2023 will RTL "Die Passion" nämlich wiederholen.
(swi)