Die "heute-show" muss jetzt einen Abgang verkraften.Bild: ZDF
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Christine Prayon zählte über zehn Jahre lang zum Team der "heute-show" im ZDF. Hier mimte sie in erster Linie die Reporterin Birte Schneider. Ihren letzten Auftritt in dem Format hatte die Kabarettistin im vergangenen September.
Nun hat die 49-Jährige im Interview mit "Kontext Wochenmagazin" Klartext über ihre Tätigkeit für die "heute-show" gesprochen. Sie hat die Zusammenarbeit beendet, die Gründe legt sie ausführlich dar – und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Prayon wettert gegen "heute-show"
Wie Prayon erklärt, hat sie schon seit einer Weile Probleme mit der Ausrichtung der Show: "Ich habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen." Sie wolle nicht dazu beitragen "Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben". Deshalb hatte sie auch das Gespräch mit den Sender-Verantwortlichen gesucht.
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Weiter stellt sie klar: "Ich bin seit 2011 dabei gewesen und habe das sehr gerne gemacht. Aber ich muss mich identifizieren können mit einer Rolle, das ist eine politische Satiresendung und keine Rolle wie im 'Tatort'." Die "heute-show" hat sich für ihr Dafürhalten "geändert".
Prayon kehrt der "heute-show" den Rücken.Bild: IMAGO / Horst Galuschka
Auch die Debatten um den Krieg in der Ukraine bringt Prayon ins Spiel. Der Diskurs werde bei diesem Thema erneut verengt: "Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht." Dies habe "nichts mehr mit Satire zu tun".
"heute-show": Darum pausierte Prayon
Bei der "heute-show" pausierte sie zwischenzeitlich aufgrund einer Post-Vac-Erkrankung. Diese Erkrankung infolge einer Impfung hinderte sie lange daran, Auftritte zu bewältigen. Selbst in dieser Phase habe Prayon aber keine Sendung verpasst.
Seitens des ZDF ist eine Rückkehr der Kabarettistin möglich, sie selbst ist dieser Option aber wohl eher abgeneigt. "Ich habe diesen Schlussstrich für mich gezogen", betont sie vielmehr. Sie finde es jedoch "schön", dass ihr die Tür offen gelassen wird, "falls ich das mal wieder anders sehen oder mich wohlfühlen sollte". Eine offizielle Stellungnahme des Senders zu dem Thema gibt es bislang nicht.
Dass Romanzen immer noch Hochkonjunktur haben, zeigte sich in den vergangenen Jahren bei Netflix wiederholt. Zuletzt wurde dies durch die neue Staffel von "Emily in Paris" bestätigt. Aktuell aber ist eine andere Serie in aller Munde: "Nobody Wants This" katapultierte sich bereits kurze Zeit nach seiner Veröffentlichung nach ganz oben in den deutschen Streaming-Charts.