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"Stern TV": Wie ein Diabetes-Medikament als Abnehmspritze missbraucht wird

Moderator Steffen Hallaschka

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Steffen Hallaschka spricht in der neuesten Folge über eine Abnehmspritze.Bild: rtl+
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"Stern TV": Wie ein Diabetes-Medikament als Abnehmspritze missbraucht wird

29.06.2023, 06:38
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Schon mal von Ozempic gehört? Hierbei handelt es sich um ein Medikament zur Behandlung von Diabetes Typ 2, das den Wirkstoff Semaglutid enthält. Googelt man danach, fällt allerdings immer wieder folgender Begriff: Abnehmspritze. Dem ist das Team von "Stern TV" auf den Grund gegangen – die erschreckenden Ergebnisse präsentiert Moderator Steffen Hallaschka in der Sendung am Mittwochabend.

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Im Visier: Missbrauch eines Diabetes-Medikaments

Eine Sache ist wichtig wissen: Ozempic ist ein verschreibungspflichtiges Medikament. Doch mitunter ist es gar nicht mehr so leicht, die Spritze zu bekommen. In letzter Zeit ist es immer wieder zu Lieferengpässen gekommen. Und das liegt an einem alarmierenden Trend. Diverse Stars und Influencer:innen sollen sich Ozempic gespritzt haben, um Gewicht zu verlieren. Dieser Diät-Hype hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen zur Spritze zum Abnehmen greifen. Die Leidtragenden sind Betroffene von Diabetes Typ 2, die auf das Medikament angewiesen sind, es aber teilweise nicht mehr bekommen.

Daniela Leibold ist eine davon. Die Betroffene, die aufgrund der Lieferengpässe mehrere Wochen ohne die Spritze auskommen musste, ist fassungslos über die aktuelle Situation. Was die Diabetikerin daran so empört, fragt Steffen Hallaschka. Sie antwortet: "Dass Ärzte einfach die Diagnose Diabetes stellen, obwohl die Leute vorversichert haben, nicht daran erkrankt zu sein. [...] Ich dachte immer, das wäre in Deutschland nicht möglich, dass irgendwelche Diagnosen gestellt werden."

Das Geschäft mit Ozempic

Um dem auf die Spur zu gehen, war das Team von "Stern TV" mit versteckter Kamera unterwegs. Die Reporter:innen haben einen Lockvogel unter falschen Namen und Vorwand losgeschickt: Und zwar sollte die Dame in einer Praxis versuchen, Ozempic zum Abnehmen verschrieben zu bekommen. Vor Ort erreichte sie zunächst eine Absage. Der Grund sei ein Verbot aufgrund von Medikamentenknappheit.

Am nächsten Tag dann die erschreckende Überraschung: Der Lockvogel versuchte es noch einmal telefonisch und erhielt von einer anderen Rezeptionistin alle nötigen Infos, wie das Medikament beantragt werden kann. Und tatsächlich: Letztendlich bekam die Frau ein Rezept für ein Ozempic-Alternativmedikament, auf dem tatsächlich die Diagnose Diabetes Typ 2 stand. Obwohl sie zuvor versichert hatte, keine Diabetikerin zu sein.

Business oder Straftat?

m Studio sitzt unter anderem Prof. Stephan Martin, der betont, dass das Abnehm-Business mit den Diabetesmedikamenten nicht rechtens ist. Der Diabetes-Chefarzt sagt: "Das ist ein nicht korrektes Ausstellen von Gesundheitszeugnissen. Und das ist ein Straftatbestand." Später nimmt auch Pia Wagner im Studio Platz. Die junge Frau ist keine Diabetikerin und gibt offen zu, Ozempic zum Abnehmen zu spritzen. An das verschreibungspflichtige Medikament kommt sie sogar ohne Rezept. "Ich gehe zu jemandem, bezahle Geld und bekomme es", sagt sie.

Das Ganze nennt sich Off-Label-Use. Pia Wagner ist sich bewusst, dass sie Diabetiker:innen das Medikament im Zweifel wegnimmt. Trotzdem will sie nicht darauf verzichten und gibt zu: "Es ist egoistisch, ja. Weil andere brauchen es und ich brauche es nicht. Ich mache das rein aus Lifestyle, Luxus." Steffen Hallaschka fragt sich, wem man die Verantwortung für die Lieferengpässe geben muss. Menschen wie Pia Wagner, die den Markt leerkaufen, oder der Industrie? Prof. Stephan Martin hat darauf eine eindeutige Antwort: "Es ist kein Systemproblem."

Unfall oder doch Mord?

Später widmet sich Steffen Hallaschka einem tragischen Thema. Es geht um den Fall Tanja Gräff. 2007 verschwand die Studentin nach einem Sommerfest spurlos und wurde jahrelang vermisst. 2015 wurden ihre sterblichen Überreste aus Zufall bei Rodungsarbeiten gefunden – die Ermittler:innen gehen von einem Unfall, also einem Klippensturz, aus. Doch Journalistin Beate Lehr will den Fall noch einmal neu aufrollen, denn für sie gibt es einige Spuren, die bis heute ungeklärt sind.

"Ich habe sechs Wochen lang recherchiert, ich habe mich kundig gemacht. Man hat mir damals schon einige Ungereimtheiten zugetragen", erzählt sie. Zeug:innen berichten zum Beispiel von einem unbekannten Mann, mit dem Tanja das letzte Mal gesehen wurde. Obwohl ein Phantombild erstellt wurde, wurde nie öffentlich nach ihm gefahndet. Es gibt allerdings noch andere Spuren und für Beate Lehr so einige Ungereimtheiten. Sie kämpft für die Wiederaufnahme des Falls, der 2017 eingestellt wurde.

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