Markus Lanz moderiert seit Jahren erfolgreich seinen Politik-Talk im ZDF, das öffentliche Interesse am Privatleben des 54-Jährigen ist dementsprechend auch groß – vor allem, seit Anfang 2023 die Trennung von seiner Frau bekannt wurde. Einblicke in sein Privatleben teilt er grundsätzlich sehr selten.
Nun geht Lanz gegen eine große deutsche Zeitung vor. Sein Vorwurf: Ein unverhältnismäßiger Eingriff in seine Privatsphäre. Sein Medienanwalt setzte ein deutliches Statement ab.
Die "Bild" veröffentlichte gerade mehrere Fotos, die den Moderator in privaten Situationen zeigten. Es handelt sich um klassische Paparazzi-Bilder, die aus einer gewissen Entfernung geschossen wurden. Bei "Übermedien" spricht Lanz' Anwalt jetzt von der "Massivität der Rechtsverletzung", die rechtliche Schritte nach sich ziehe – "auch um präventiv so etwas für die Zukunft zu unterbinden".
Der Anwalt nennt bereits weitere Details zum Vorgehen: "Neben der Unterlassung der gesamten Wort- und Bildberichterstattung werden wir zusätzlich eine Geldentschädigung in hoher fünfstelliger Höhe fordern und auch gerichtlich durchsetzen." Er sei beauftragt, Strafantrag zu stellen.
Die "Bild"-Zeitung habe gewusst, "dass derlei Fotos nicht zulässig sind und hat dennoch eine entsprechende Berichterstattung gefahren". Vorsatz sei damit "eindeutig im Raum". Zudem wird klargestellt: "Die Verletzung des Rechts am eigenen Bild stellt auch eine Straftat dar und wird auf Antrag durch die zuständige Behörde verfolgt."
Mit ihrer Berichterstattung könnte die "Bild" gegen den Pressekodex verstoßen haben. Darin heißt es: "Die Presse achtet das Privatleben des Menschen und seine informationelle Selbstbestimmung." Dementsprechend werde jetzt auch der Presserat angerufen.
Lanz' rechtlicher Vertreter meint, der Moderator sei "offenbar bewusst über längere Zeit durch Fotografen verfolgt und beobachtet" worden. Auf "verwerflichste Art und Weise" sei dann eine "Geschichte konstruiert" worden, die "jeglicher Grundlage entbehrt". Der Anwalt moniert insbesondere auch, dass neben Lanz eine "völlig unbescholtene" Person in die Berichterstattung mit hineingezogen wurde.
Die Chefredakteurin der Zeitung sei in der Nacht zum Dienstag aufgefordert worden, die Berichterstattung sofort offline zu nehmen. Der besagte Beitrag zu Lanz ist jedoch weiterhin aufrufbar.