Einige Tage ist der dramatische Zwischenfall um Christian Eriksen, der während des EM-Spiels seiner Mannschaft Dänemark gegen Finnland kollabiert war und auf dem Platz wiederbelebt werden musste, nun schon her. Oliver Pocher beschäftigte das Thema in seinem Podcast "Die Pochers hier" allerdings noch immer.
Der Comedian hatte kurz nach dem Vorfall ein Foto des Fußballers auf Instagram gepostet, das ihn mit geöffneten Augen, offensichtlich lebend, nach seiner Reanimation noch auf dem Platz auf einer Trage zeigte. Etliche von Pochers Fans fanden es von ihm äußerst unsensibel, dieses Bild zu verbreiten – zuvor schützten die Teamkollegen Eriksens noch seine Privatsphäre, indem sie sich um ihn und die Rettungskräfte stellten und so den Blick auf ihn versperrten.
"Das wichtigste Bild der Europameisterschaft an diesem Tag", kommentierte der 43-Jährige dann seinen Post, den er wenige Tage später tatsächlich wieder aus seinem Feed löschte. Nun äußerte er sich dazu und erklärte, was die Gründe für die Löschung gewesen sind. Seine Frau Amira fand deutliche Worte für die gesamte Aktion.
Zunächst rechtfertigte Pocher das Bild damit, dass die UEFA die Bildauswahl bei den Spielen trifft. "Ich habe das Foto gesehen und es war eine Erleichterung, weil man dachte: 'Boah, bitte stirb da jetzt nicht auf dem Platz'", erinnerte sich Pocher zurück. Weiter führte er zur Begründung aus:
Denn die könne sowieso nicht aufrechterhalten werden, wenn ein Spieler "vor einem Millionenpublikum einfach zusammenbricht". Die Kommentare unter dem Foto habe sich der Moderator dann auch nicht wirklich durchgelesen. In erster Linie sei ihm aufgefallen, dass es über 100.000 Likes nach ein paar Stunden hatte.
Dennoch löschte er Eriksens Bild. Dazu betonte Pocher im Podcast: "Denn das Thema war ja durch. Für mich war es in dem Moment nur so: Es gab dieses Foto, ich fand das ein gutes Signal, ich fand das toll, dass er überlebt hat. Ich fand es jetzt nicht so schlimm, dass es dieses Foto gab." Außerdem lösche er auch seine "Bildschirmkontrollen" nach einiger Zeit: "Man muss ja auch nicht alles ewig archivieren, weil solche Dinge dann auch aus dem Zusammenhang gerissen werden."
Dennoch übte auch Pocher Kritik an der Wahl der Fernsehbilder, die nach Eriksens Zusammenbruch gezeigt wurden: "Die Bilder muss man nicht zeigen, wenn er wiederbelebt wird, da hätte die Kamera schon wegschwenken können. Da war dann ja auch seine Frau, die hat wirklich gedacht, er wäre tot."
Spätestens an dieser Stelle musste sich seine Frau Amira einschalten. Denn die empfand diese Aussage als sehr widersprüchlich: "Einerseits sagst du, das hätte man nicht zeigen sollen, aber andererseits zwei Minuten später auf der Liege, das war dann okay und du postest es ja dann selbst." Anschließend ließ die zweifache Mutter ihren Mann nicht wirklich zu Wort kommen und setzte hinterher:
Man möchte meinen, so eine Ansage könnte gesessen haben. Pocher sah sich allerdings keiner wirklichen Schuld bewusst und antwortete zumindest etwas kleinlauter als vorher: "Ich fühle mich jetzt nicht angesprochen, weil ich so gut wie nichts poste."
Ob er sich die Worte seiner Gattin dennoch zu Herzen nehmen wird, bleibt abzuwarten. Denn auch, wenn sie sich nicht immer in ihrer Ehe einig sind und es manchmal während der Podcast-Aufzeichnungen zu kleineren Auseinandersetzungen kommt, scheinen sie in Sachen Influencer-Kritik, mit der sich Pocher in erster Linie auf Instagram beschäftigt, mehr oder minder einer Meinung zu sein.
(cfl)