Einen Tag vor Silvester lud Kai Pflaume gemeinsam mit den beiden Team-Kapitänen Bernhard Hoëcker und Elton zur letzten Folge von "Wer weiß denn sowas?" im Jahr 2024 ein – zum Abschluss traditionell als XXL-Ausgabe. Till Reiners, Felix Lobrecht, Richard David Precht, Markus Lanz, Annett Louisan und Melissa Naschenweng quizzten in der über dreistündigen Ausgabe um 50.000 Euro für den guten Zweck.
Den Auftakt der Show bildete das Comedy-Duell zwischen Till Reiners und Felix Lobrecht. Letzterer gab sich bei der Vorstellung wortkarg, schickte aber dennoch eine Kampfansage an seinen Gegner. Seine Motivation zu gewinnen sei "gerade gegen Till" sehr hoch, sagte der Berliner lachend.
Doch in den darauffolgenden Minuten war es vor allem Reiners, der zu glänzen wusste – und das meist ohne die Hilfe des neben ihm sitzenden Hoëcker. Gleich dreimal kannte der 39-Jährige die richtige Antwort. Er wusste:
"Jeder von uns hatte so einen Till Reiners in seiner Schule", stichelte Kai Pflaume humorvoll gegen den beinahe allwissenden Kandidaten.
Wie bei den XXL-Folgen üblich, war auch dieses Mal Marcus Weber von den "Physikanten" zu Gast, um diverse Experimente vorzuführen. So auch bei dieser Frage:
"Wenn eine Brausetablette mit etwas Wasser in eine Filmdose gegeben und verschlossen wird, explodiert die Dose, und … ?"
Einige mögen sich beim Samstagabend-Privatfernsehen gewähnt haben, als vor der Auflösung kleine bunte Schirmchen an Moderator, Team-Kapitäne und Kandidaten verteilt wurden – zum vermeintlichen Schutz vor dem herumspritzenden Wasser, wahrscheinlich aber eher, um den einen oder anderen "witzigen" Schnappschuss entstehen zu lassen.
Felix Lobrecht und Elton tippten auf die richtige Antwortmöglichkeit A, bestritten später aber dennoch mit einem 500-Euro-Rückstand das Vorrunden-Finale. Dort wussten beide Teams, dass Heinz Piper als Erzähler den Kult-Sketch "Dinner for One" eröffnet – Till Reiners sicherte sich damit als Erster einen Platz im Halbfinale.
Richard David Precht folgte dem Comedian anschließend in die Vorschlussrunde. Der Philosoph und Autor duellierte sich mit seinem guten Freund und Podcast-Kollegen Markus Lanz, der ein weiteres Mal als "Wer weiß denn sowas?"-Kandidat den Kürzeren zog. "Auch heute läuft wieder nichts außer die Nase", prophezeite der erkältete Talkshow-Host bereits in der Vorstellungsrunde.
Aus seiner Sicht sollte er leider Recht behalten, was auch am Auftritt von Precht lag. Der 60-Jährige beeindruckte mit seinem umfangreichen Allgemeinwissen selbst Quiz-Partner Hoëcker. Und einmal kannte Precht von vornerein die richtige Antwort (A):
"Forschende der ETH Zürich entwickelten 2024 ein Protein-Gel, das nach Einnahme … ?"
Erneut ging das Hoëcker-Team mit einer 500-Euro-Führung ins Vorrunden-Finale. Dort entschied es sich bei der Frage, welcher Ruf in der Schifffahrt "Achtung!" oder "Vorsicht!" bedeutet, richtigerweise für die Antwort "Wahrschau!", während Lanz und Elton auf "Praag!" tippten.
Nach zwei Niederlagen in Serie ließ es Elton dafür in der dritten Runde krachen und holte zusammen mit der österreichischen Sängerin Melissa Naschenweng die Maximalausbeute von 3000 Euro nach sechs Fragen. Gleich zu Beginn sorgte der ehemalige Raab-Sidekick für ein Novum in der Geschichte der Sendung.
Auf die Frage danach, was Moderator Alexander Bommes in einer Live-Schalte vor dem EM-Halbfinale 2024 zwischen England und den Niederlanden gemacht habe, antwortete Elton blitzschnell. Er entschied sich ohne zu zögern für Antwortmöglichkeit A ("Er interviewte sich selbst als Bastian Schweinsteiger"), noch bevor die Möglichkeiten B und C vorgelesen waren.
Kai Pflaume wollte die Antwort sofort einloggen, doch die Technik verweigerte dies, da erst alle Optionen angezeigt werden müssen. "Wir senden fast zehn Jahre und entdecken immer noch Punkte an der Spiele-Software, die optimiert werden müssen", kommentierte der Moderator mit einem Augenzwinkern.
Während Hoëcker und Louisan sich den einen oder anderen Patzer erlaubten (unter anderem hatten sie die in diesem Jahr Schlagzeilen machende Geschichte nicht mitbekommen, dass eine Frau aus England einen Mützenbommel für ein Igelbaby gehalten hatte), zogen Elton und Naschenweng davon.
Nach Steppenfuchs und Malaienkauz wurden als Letztes Pazifik-Klapperschlangen ins Studio gebracht, deren Biss für Menschen durchaus gefährlich sein kann. "Warum können wir sie hier trotzdem so offen im Terrarium zeigen?", fragte Kai Pflaume den Tierpfleger, der ihm ein trockenes "Weil sie nicht fliegen können" entgegnete und damit die Lacher des Publikums auf seiner Seite hatte.
Team Elton wählte bei der anschließenden Frage "Welche Aussage trifft auf Klapperschlangen zu?" die korrekte Antwort ("Weibchen können befruchtenden Samen bis zu fünf Jahre speichern") und zog mit einem uneinholbaren Vorsprung ins dritte Vorrunden-Finale ein.
So machten Reiners, Precht und Naschenweng in der Schnellraterunde auf dem "heißen Stuhl" den Einzug ins Finale unter sich aus. Obwohl Reiners das Schloss Neuschwanstein in Mecklenburg-Vorpommern verortete, zog er gemeinsam mit Precht ins Finale ein.
Denn Naschenweng beantwortete die ersten Fragen noch richtig, verlor dann aber völlig den Faden. Unter anderem wollte Kai Pflaume wissen, welche mit Engelshaar und Pistazien gefüllte Schokolade 2024 einen Hype auslöste. Die 34-Jährige hatte von der viralen Dubai-Schokolade offensichtlich noch nichts gehört.
Im Finale traten schließlich Precht, der sich erneut zu Hoëcker gesellte, und Reiners an der Seite von Elton gegeneinander an. Precht und Hoëcker patzten gleich bei der ersten Frage: Sie vermuteten, dass der Buchstabe "P" auf der Schaltung eines Pkw mit Automatikgetriebe in der Regel über dem "N" steht, korrekt ist jedoch "R".
Reiners hätte das Duell für sich entscheiden können, hätte er bei der Frage, was das in vielen irischen Nachnamen enthaltene Präfix "O'" bedeutet, auf "Enkel" statt auf "Sohn" getippt.
Und so wurde Precht diese Frage zum Sieg gestellt:
"In welcher dieser Städte fanden noch nie Olympische Winterspiele statt?"
Er schwankte zwischen Vancouver und Helsinki, entschied sich letztlich für die finnische Hauptstadt – und lag damit goldrichtig.
Richard David Precht Precht gewann somit die 50.000 Euro, die er an die Hilfsorganisation Cap Anamur für Notleidende im Sudan spendet.