Frank Buschmann hat sich in den letzten Jahren eine Nische geschaffen. Wie kein anderer Sportreporter wechselt er regelmäßig zwischen "ernsthafter" Berichterstattung und reinen Unterhaltungsformaten. Es kann durchaus vorkommen, dass er mittags als Kommentator bei einem Bundesliga-Spiel zu hören und abends bei einer RTL-Show wie dem "Turmspringen" als Moderator zu sehen ist.
Anders ausgedrückt: Frank Buschmann ist extrem präsent in der deutschen TV-Welt. Das könnte sich aber in der nahen Zukunft ändern. Bei Instagram kündigte der 59-Jährige eine "längere Auszeit" an. Was genau meint der Moderator damit? Und was ist passiert? Spoiler: Auch X (ehemals Twitter) spielt dabei offenbar eine größere Rolle.
"In letzter Zeit werde ich häufiger von Leuten angesprochen und angeschrieben, ob irgendetwas sei. Ob ich von irgendetwas genervt sei." So beginnt der lange Text von Frank Buschmann, mit dem er seine Pause verkündet. Was daraus nicht klar wird: Wie lange Frank Buschmann ausfallen wird und welche Shows davon betroffen sein werden.
RTL verwies auf Nachfrage von watson auf die Instagram-Story von Frank Buschmann, in der er den Ernst des Posts vage entschärfte. Die Story ist inzwischen verfallen. "t-online" und "DWDL" hatten wiederum bei Buschmanns anderem Arbeitgeber Sky angefragt. Dort spielt die Ankündigung des Sportreporters keine Rolle. "Wir freuen uns, dass Frank Buschmann weiterhin wie geplant für uns im Einsatz sein wird", heißt es. Womöglich legt Frank Buschmann lediglich eine Social-Media-Pause ein.
Denn womit der Moderator in seinem Post nicht hinterm Berg hält, sind die Gründe für seine vermeintliche Auszeit. Der Moderator deutet zunächst eine berufliche Erschöpfung an. "Das hat übrigens nix damit zu tun, dass wir alle älter werden. Ihr wisst ja, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit … Ich spüre aber, dass diese 30 Jahre in der Öffentlichkeit unglaublich Energie gezogen haben", schreibt er.
Darauf folgt aber der Fokus auf seine Social-Media-Aktivitäten: "Seit einiger Zeit nehme ich mir Dinge zu Herzen, die mir früher vollkommen wurscht waren." Damit meint er im Speziellen: "Was schreiben Menschen in Social Media und was wird daraus gemacht? Wer reagiert wie darauf?"
Bei Social-Media erhielt Frank Buschmann in den letzten Jahren durchaus Gegenwind. Denn der Moderator ist zwar bekannt und beliebt, aber eben nicht unumstritten. Mit seiner Art und seiner Präsenz macht er sich bei kritischen Fußballfans angreifbar. Das bekam er vor allem bei X deutlich zu spüren.
Deshalb verwundert eine weitere Konsequenz, die Frank Buschmann eher im Verborgenen zog, auch wenig.
Bei X präsentierte sich Frank Buschmann noch meinungsstärker und angriffslustiger als im Fernsehen. Hier teilte er auch seine Haltungen zum gesellschaftlichen und politischen Geschehen. Immer wieder legte er sich in den Kommentarspalten seiner Posts mit User:innen aus verschiedenen X-Kreisen an und verstrickte sich teilweise in aggressive Diskussionen.
Sein X-Account ist nun aber nicht mehr auffindbar. Ob es einen direkten Zusammenhang zu seiner Auszeit gibt, lässt sich nicht belegen. Die zeitliche Nähe legt den Schluss aber nahe.
In seinem Instagram-Text blickt Frank Buschmann durchaus selbstkritisch auf sein eigenes Verhalten zurück, ohne dabei X ausdrücklich zu nennen:
Frank Buschmann schreibt, er "spüre, dass mir das nicht guttut." Er habe aber "immer noch den Drang, Dinge auszuprobieren und etwas zu bewegen. Und ganz sicher macht mein Ego es schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen." Während seiner selbstgewählten Pause will er sich nun Zeit nehmen, "einen Weg zu finden, der Spaß macht."