Gil Ofarim wurde von den Angestellten eines Leipziger Hotels nicht antisemitisch diskriminiert – dies steht nach sechs Verhandlungstagen im Prozess gegen den Sänger fest. Er gestand, dass seine Aussagen in einem Instagram-Video von 2021 gelogen waren.
Damals hatten auch viele Prominente den Musiker noch verteidigt. Zu ihnen zählte Ruth Moschner, die selbst jüdische Wurzeln hat. Bei Social Media nimmt die Moderatorin nun erneut Stellung zum Fall Gil Ofarim. In einem längeren Post zeigt sie sich alarmiert angesichts der jüngsten Entwicklungen.
Allen, die wirklich von Antisemitismus betroffen sind, hat Gil Ofarim mit seiner Lüge einen Bärendienst erwiesen – dies sieht auch Ruth Moschner so und betont bei Instagram, dass Antisemitismus sehr wohl auch weiterhin ein großes Problem sei.
"Ich werde auch weiterhin Betroffenen Glauben schenken. Denn nur, weil eine prominente Person gelogen hat, heißt das noch lange nicht, dass andere das auch tun", stellt die 47-Jährige in ihrem Beitrag klar. Für sie ist die Wende im Gerichtsprozess nur schwer zu glauben:
Ruth Moschner hoffe nun, "dass er sich Hilfe sucht, um zu verstehen, was er damit anderen angetan hat". Mittlerweile hat Gil Ofarim sich zurückgezogen, sein Instagram-Profil ist seit einigen Tagen nicht mehr auffindbar. Sein letzter Beitrag bei Facebook stammt vom 20. Oktober.
Die Moderatorin hat vor allem eine Hoffnung, die sie am Ende ihres Statements teilt: "dass nach Gil Ofarims Geständnis das Ganze keine Eigendynamik entwickelt, was die Bedrohung von jüdischen Menschen angeht".
Die Entwicklung kommt schließlich zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Denn der Krieg in Gaza führte in den letzten Wochen dazu, dass sich viele Menschen in Deutschland wie auch international gegen Israel positioniert haben. Auf den Straßen waren vielerorts antisemitische Parolen zu hören.
Schließlich schickt Ruth Mothner noch ihre besten Wünschen an die Angestellten des Leipziger Hotels The Westin. Sie vermutet, dass die Erleichterung jetzt groß ist, "aber diese Zeit voller Bedrohungen tiefe Wunden hinterlassen hat".
In den Kommentaren erntet sie viel Zuspruch für ihren Post "Danke, Frau Moschner, dass Sie so oft bei wichtigen Themen die richtigen Worte finden", schreibt beispielsweise ein Follower. Ein anderer User hält fest: "Es ist doch egal, welche Religion man hat. Wichtig ist, dass wir alle friedlich zusammen leben!"