Es ist noch nicht lange her, da hat Comedian Oliver Pocher keine Gelegenheit ausgelassen, um sich über Schlagersänger Michael Wendler lustig zu machen. Eine Parodie jagte die nächste. Kein Wendler-Instagram-Post, der nicht auf die Schippe genommen wurde. Doch nach dem großen TV-Showdown bei "Pocher vs. Wendler – Schluss mit lustig!" ist nun tatsächlich vorerst Schluss mit lustig. Oder zumindest lässt Pocher nun den Wendler zwischendurch auch mal in Ruhe. Das heißt aber nicht, dass er nicht weiter im Netz austeilt.
Pocher hat sich bereits ein neues Opfer gesucht. Und wer oder was bietet in Zeiten von Corona eine bessere Angriffsfläche als die zahlreichen Influencer, die nach wie vor durch die Weltgeschichte tingeln und ihre Dauerwerbesendungen auf Instagram posten? Richtig, nichts und niemand!
Allerdings hat sich Oli Pocher nun ein bestimmtes Opfer herausgepickt: Sarah Harrison. Ihres Zeichens Ex-"Der Bachelor"-Kandidatin, mittlerweile Fitness-, Mama- und Familien-Bloggerin mit einem Hang zum Reisen.
Aktuell urlaubt sie mit ihrem Mann Dominik und Tochter Mia in Dubai. Herrliches Wetter, Strand und Meer – und die Corona-Sorgen in weiter Ferne. So klingt es zumindest, wenn man ihren Instagram-Storys lauscht.
Für Pocher natürlich ein gefundenes Fressen. In einem IGTV-Video à la Pick-up-Truck-Parodie teilt er ordentlich gegen die Harrisons und deren Sorglos-Lifestyle aus.
Eine kleine Kostprobe gefällig? Während Sarah munter "Guten Morgen" in die Kamera flötet und vom "Beach" für ihr neues Youtube-Video, einen Disney-Filter und den Channel Disney+ wirbt, hat man das Gefühl, die Corona-Krise sei gar nicht existent. Aber Moment, dann geht sie in ihrer Instagram-Story doch noch auf die Problematik ein und verkündet sinngemäß: Da ja in Bayern derzeit Ausnahmezustand herrschen würde, Kitas, Schulen und Spielplätze geschlossen seien, würden sie nun ihren Urlaub in Dubai verlängern. Wäre auch völlig unproblematisch möglich gewesen. Dort könne man ja auch noch schön an den Strand. "Hier hat man noch wesentlich mehr Freiheiten – uns geht's hier einfach gerade besser", schreibt sie.
Aussagen, die Pocher nutzt, um aufzuzeigen, wie fernab jeglicher Realität dieses Influencer-Leben ist, was die Harrisons aktuell führen. Er meldet sich nur mit einem Handtuch umschlungen aus dem Bett, so wie zuvor Sarah Harrison zu sehen war, mit einer Cappy mit der Aufschrift "Thinking – Please wait" auf dem Kopf.
In seiner Parodie teilt er hart gegen die Unbekümmertheit der Harrisons aus, die sinnbildlich für einige Influencer steht.
"Hallo ihr Süßen, wir kommen hier gerade frisch von der Desinfektion und die Kleine darf jetzt hier ein bisschen Fernsehen gucken auf ihrem iPad", spricht Pocher lässig in die Kamera und schwenkt kurz auf seine Ehefrau Amira, die neben ihm im Bett liegt mit einem iPad in der Hand – genau so, wie zuvor Sarah Harrisons Tochter Mia zu sehen war. Statt über Strand und Sonne in Dubai zu schwärmen, quatscht er im Sarah-Plauderton über seine Quarantäne in Köln, wo weder Bars noch Fitnesscenter geöffnet sind:
Aber damit ist Pocher noch lange nicht am Ende. Er teilt weiter aus und verdeutlicht, wie gefährlich dieser Leichtsinn später noch werden könnte: "Also haben wir alles richtig gemacht und spätestens wenn wir eine Herz-Lungen-Maschine brauchen, werden wir merken, dass wir am richtigen Ort Urlaub gemacht haben."
Oli Pocher ist allerdings nicht der erste, der Kritik am Posting-Verhalten der Influencerin übt. Auch ihre eigenen Follower beschweren sich in den Kommentaren auf Instagram.
Nun fühlte sich Sarah auch selbst veranlasst, etwas dazu zu sagen. In ihrer Instagram-Story erklärte sie: "Wir versuchen euch mit unseren Stories und Videos zu unterhalten und euch genau jetzt in dieser Situation bisschen von all den Nachrichten abzulenken."
Sie wolle sich aber nun darüber Gedanken machen, wie sie ihren Content weiter gestalte und rief ihre Follower sogar zur Abstimmung auf.
Weiter sagt sie, dass sie sich natürlich auch Sorgen bezüglich des Coronavirus macht. "Meine ganzen Gedanken drehen sich täglich nur noch darum", schreibt sie. Sie versuche aber nicht in Panik zu geraten.
In einer letzten Instagram-Story geht sie auch auf Kritik ein, dass es ja wohl einen Sinn habe, dass Fitnessstudios und andere Einrichtungen in Deutschland geschlossen seien und man Mindestabstand halten solle. Dazu schreibt sie: "Auch hier geht man nicht mehr ins Fitnessstudio oder auf den Spielplatz. Es sind auch alle Bars und Clubs zu und die Menschen halten auch hier bereits Abstand."
Aktuell würden sie sich "in Dubai einfach sicherer" fühlen. Dort könne Töchterchen Mia immerhin noch unbeschwert im Sand spielen.
(jei)