Am Freitag mussten nach der Osterpause von "Let's Dance" direkt zwei Kandidaten die RTL-Show verlassen. Für Koch Ali Güngörmüs und Handballer Mimi Kraus hatte es sich ausgetanzt. Einen gewissen Einfluss dürfte darauf wohl auch der Jury-Teamtanz gehabt haben. Denn die Leistungen der Gruppen hätten kaum unterschiedlicher sein können. Das lag allerdings in erster Linie an den Ideen und Choreographien der Juror:innen – und der Gruppeneinteilung. Für Profitänzer Christian Polanc hat das einen üblen Beigeschmack.
Die letzte Show habe wieder viele Eindrücke hinterlassen und "Erkenntnisse gegeben", verkündete Polanc in seinem mittlerweile traditionellen #Coffeetalk auf Instagram am Tag nach der Show. Eine Erkenntnis sei, so sagt er, dass die Einteilung in die Gruppen der Jury-Teamtänze sehr entscheidend dafür sei, "wie es für einen laufen kann – oder auch nicht". Er meint: "Das ist natürlich auch ein bisschen erschreckend, weil wir ja auch keinen Einfluss darauf haben. Das ist schon etwas, was mich nachdenklich stimmt."
Da es bei den Gruppentänzen nur einen Sieger und auch nur einen zweiten und dritten Platz gibt, "wirft das natürlich nochmal ziemlich die Reihenfolge durcheinander". Wenn es wie beim "Boys vs. Girls"-Special hingegen um lediglich einen Punkt gehen würde, sei das nicht so gravierend, meint Polanc. Beim Jury-Teamtanz gehe es aber um gleich vier Punkte, die zwischen dem ersten und dem dritten Platz liegen. "Das hat man gesehen, das rüttelt nochmal richtig kräftig" das Ranking durch.
Für die Gruppe rund um Juror Joachim Llambi hatte das Ranking massive Auswirkungen. Mimi und Ali waren in seinem Team und mussten im Karnevals-Look zu Songs wie "Viva Colonia" performen. Bei den Zuschauern sorgte der Auftritt für Fassungslosigkeit und Unverständnis – und schnell war klar, dass mit dieser Performance ein Sieg unmöglich ist. Für Ali und Mimi bedeutete es somit das Aus.
Was den Profitänzer ebenfalls gestört hat – nicht nur in der vergangenen Show – sind die extremen Vergleiche bei den Bewertungen. "Die Bewertungen sind für mich immer in Relation zu dem aktuellen Geschehen in der Show und in der Staffel zu sehen und nicht zu vergleichen mit anderen Staffeln", stellt er klar.
Er hält dementsprechend auch nicht viel von staffelübergreifenden Vergleichen – und auch nichts von Vergleichen mit "Let's Dance"-Leistungen aus anderen Ländern. "Wem bringt das was?", fragt er und erklärt: "Ich denke, man muss da mit so Superlativen ein bisschen vorsichtig sein."
Polanc spielt dabei vor allem auf die Lobeshymnen der Jury auf Anna Ermakova an. Über ihre Leistungen schwärmte Llambi am Freitag, es sei "Weltklasse" und sogar besser als alle Tänze, die er beispielsweise in der britischen Version "Strictly Come Dancing" gesehen habe.
Während Christian Polanc mit der Einteilung der Teams für die Jury-Gruppentänze und den Bewertungen so seine Probleme hat, freut er sich hingegen über eine angekündigte Neuerung bei "Let's Dance". Statt des legendären Discofox-Marathons gibt es nun den Salsa-Marathon. "Auf der einen Seite finde ich es schade, dass Salsa als Einzeltanz raus ist", aber es sei "auch sehr cool", dass Salsa den Discofox ersetze.
Polanc gibt zu, nie ein Fan der "ganzen Ballermann-Songs" gewesen zu sein. Für ihn sei es deshalb ein "Upgrade", nicht mehr zu diesen Liedern tanzen zu müssen. Außerdem habe der Salsa-Marathon in seinen Augen "mehr Potenzial". Er ist sich aber auch sicher, dass es "schwieriger" und "Trainings-intensiver" wird.