In den USA gibt es eine Vielzahl an Einrichtungen für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche, die verzweifelten Eltern versprechen, ihren Kindern mit Therapie zu helfen. Die "New York Times" veröffentlichte dazu eine Reihe von Videos von Betroffenen, die in solch ein Bootcamp oder therapeutisches Internat geschickt wurden und nun von ihren traumatischen Erfahrungen erzählen – darunter Paris Hilton.
Die Hotel-Erbin wurde mit 17 Jahren in ein Internat gebracht, da ihre Eltern sie zu Hause nicht mehr unter Kontrolle hatten. Jetzt offenbart Paris in einem Video das erste Mal einen sexuellen Missbrauch während ihrer Zeit dort.
Auf Twitter teilt sie den Beitrag der US-amerikanischen Zeitung und erzählt noch einmal ihre Geschichte, über die sie zuvor nie gesprochen hat. "In der Provo Canyon School wurde ich mitten in der Nacht von männlichen Mitarbeitern geweckt, die mich in einen privaten Raum führten und mitten in der Nacht Gebärmutterhalsuntersuchungen an mir durchführten", schreibt sie in einem Tweet.
"Unter Schlafmangel und unter starker Medikamenteneinnahme verstand ich nicht, was geschah", fährt sie fort. "Ich wurde gezwungen, auf einem gepolsterten Tisch zu liegen, meine Beine zu spreizen und mich zervikalen Untersuchungen zu unterziehen. Ich weinte, während sie mich festhielten und sagte: 'Nein!'" Die Mitarbeiter wiesen sie laut ihrer Schilderung nur mit den Worten "Halt die Klappe" und "Sei still" zurecht.
Dieser Vorfall kam nicht nur einmal vor, sondern sei eine "wiederkehrende Erfahrung" gewesen, auch für andere "Überlebende". "Ich wurde verletzt und weine, während ich das schreibe, weil niemand, besonders kein Kind, sexuell missbraucht werden sollte. Meine Kindheit wurde mir gestohlen und es bringt mich um, dass dies immer noch anderen unschuldigen Kindern passiert."
Da sie nicht die Einzige sei, die körperlich und emotional missbraucht wurde, möchte sie sich dagegen einsetzen. Sie öffne sich nun, damit sie "heilen und helfen kann, diesem Missbrauch ein Ende zu setzen". Auf Twitter sowie auf ihrem Instagram-Account ruft sie dazu auf, die Provo Canyon School zu schließen. Sie verweist auf den Artikel der "New York Times" und die darin enthaltenen Aufnahmen von Überwachungskameras in der Einrichtung, die körperliche Gewalt an Kindern und Jugendlichen zeigen.
Auch wenn sich Paris das erste Mal bezüglich des sexuellen Missbrauchs öffnet, ist es schon öfters vorgekommen, dass sie dem Personal des Internats emotionalen, physischen und psychischen Missbrauch vorgeworfen hat. In den vergangenen Jahren hatte sich die 41-Jährige immer wieder für die Schließung der Schule in Utah eingesetzt. 2021 sagte Hilton vor Gericht gegen das Internat aus.